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Expertenwissen

Blower-Door-Test findet Lecks im Haus

Luftdichtheitsmessung hilft bei Sanierung

Wenn das Haus aber nun ein Loch hat ... ist es mit dem Heizkosten sparen nicht weit her. Nur wenn ein Haus dicht ist, helfen neue Heizung und Fenster beim Energiesparen. Sonst entweicht Wärme weiterhin über Ritzen und der Einspareffekt verpufft. Energieberater Andreas Skrypietz von der bundesweiten Klimaschutzkampagne "Haus sanieren – profitieren!" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) erklärt, wie die Luftdichtheitsmessung – auch Blower-Door-Test genannt – bei der Sanierung eingesetzt wird.
Sachverständiger mit Geräten für einen Blower-Door-Test
Auf der Suche nach Löchern und Ritzen: Mit einem Blower-Door-Test findet der Experte undichte Stellen am HausFoto: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Das Loch im Fahrradschlauch ist mit einem alten Trick leicht zu finden: Luft aufpumpen, Schlauch ins Wasser halten und auf Luftbläschen achten. Um Löcher im Haus zu finden, geht man ähnlich vor: Eine Luftdichtheitsmessung - auch Blower-Door-Test, Differenzdruck-Messung oder Luftdichtigkeitstest genannt - spürt Fugen und andere Stellen auf, über die Luft und damit Wärme verloren gehen.

So funktioniert der Blower-Door-Test
Um Stellen im Haus zu finden, an denen Wärme ungehindert entweichen kann, wird ein Gebläse in den Rahmen einer Außentür oder eines Fensters eingebaut. Alle Türen im Haus werden geöffnet, alle Fenster geschlossen. Über die Anlage wird dann abwechselnd Luft eingeblasen und wieder herausgesaugt, so dass Über- und Unterdruck entstehen. Mit diesem Prinzip werden undichte Stellen ausfindig gemacht. Oft kommt kombiniert zum Blower-Door-Test auch Theaternebel oder eine Thermografie zum Einsatz. Diese zeigt anhand einer Farbskala, wo sich die kältesten Stellen am Haus befinden.

Darauf wird beim Blower-Door-Test besonders geachtet
Die Luftdichtheitsmessung dauert bei einem Einfamilienhaus bis zu drei Stunden. Dabei werden kritische Stellen mit dem Blower-Door-Test besonders unter die Lupe genommen: Denn überall dort, wo Bauteile aufeinander stoßen oder das Material wechselt, können winzige Risse entstehen. Das ist zum Beispiel bei Einbaufugen von Fenstern der Fall und bei Kabeln und Rohren, die die so genannte Dampfbremse – die dazu dient, Feuchteschäden zu vermeiden – am Dach durchdringen. Manche kennen das Problem vielleicht auch vom so genannten Orkan aus der Steckdose, bei dem der Wind aus der Steckdose pfeift.

Das kostet ein Blower-Door-Test
Für eine Luftdichtheitsmessung zur Überprüfung der Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2020) bei einer Sanierung fallen bei einem klassischen Einfamilienhaus mit einer Größe von 150 Quadratmetern Kosten von durchschnittlich 300 bis 500 Euro an. Das Geld für einen Blower-Door-Test ist gut investiert, denn gerade bei Altbauten stellten sich mit der Zeit Verschleißerscheinungen ein. Und nach der Sanierung hilft die Luftdichtheitsmessung den Erfolg zu dokumentieren und die Luftdichtheit sicherzustellen.

Wenn größere Schwachstellen mit dem Blower-Door-Test entlarvt werden, sollten diese natürlich auch im Rahmen einer Sanierung behoben werden. Sonst pusten Eigentümer:innen im wahrsten Sinne des Wortes ihr Geld einfach weiter in die Luft.

 
 
 
Quelle: DBU
 
 

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