Wir haben ein Fertighaus 1960 gekauft, unten massive Bauweise oben Holzständerwerk. Die Beplankung haben wir komplett entfernt, da eine neue Elektroleitung verlegt werden soll. Hinter dem Holzständerwerk befindet sich eine bitumengetränkte “Matte“, dahinter die Sauerkrautplatten, dann folgen Außenputz. Unsere Frage wäre folgende: Wie wäre eine Dämmung innen sinnvoll? Wir dachten an Steinwollematten (WLG 0.035), dann die Dampfbremse und dann die Lattung, in der wir die Installation legen könnten. Innen folgen dann OSB und Rigips? Wir sind mittlerweile verunsichert, da man zu viel liest und jeder etwas anders sagt.
Nun, der von Ihnen skizzierte Aufbau der Innendämmung ist möglich. Andere, im Grunde ähnlich aufgebaute Lösungen mit Holzfaserdämmplatten, Holzweichfaser oder Zellulose als Dämmstoffe sind ebenfalls denkbar. Eine wesentliches und für das Funktionieren der Gesamtkonstruktion entscheidendes Element stellt die Dampfbremse vor der Dämmschicht dar. Ich nenne sie auch Luftdichtheitsebene. Die Bezeichnung sagt aus, dass es sich hierbei um eine Schicht handelt, die luftundurchlässig sein sollte. Das ist wichtig, weil verhindert werden muss, dass warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Raumluft in den Dämmstoff des Innendämmsystems gelangt. Daher ist diese Schicht auch sehr sorgfältig auszuführen.
Eine gleichzeitig dampfbremsende Wirkung ist unerlässlich, damit keine Feuchtigkeitsanreicherung durch Diffusion in der Dämmschicht erfolgt. Für die luftdichtende, dampfbremsende Schicht empfiehlt sich ein Produkt mit feuchtevariablen Eigenschaften (auch Klimamembran genannt) auszuwählen. Diese Bahnen verhalten sich in trockener Umgebung diffusionsdichter und in feuchter Umgebung diffusionsoffener. Sie werden mit den zum System gehörigen Klebebändern luftdicht verklebt. Wichtig ist auch die Herstellung luftdichter Anschlüsse zu Durchdringungen, Fußböden, Decken und Wänden.