Wir haben ein älteres Haus erworben (1974) und wollen das Dach ausbauen. Das Dach ist mit Kunstschiefer eingedeckt, welcher soweit erkennbar auf einer geschlossenen Holzkonstruktion verlegt wurde. Die Dicke der Holzkonstruktion konnte ich nicht erkennen. Auch ob das Holz zur Außenseite noch mit Teerpappe o. Ä. versiegelt wurde, kann ich nicht erkennen. Zum Innenraum war das Dach mit einer Zwischensparrendämmung versehen, welche vermutlich in den 90er-Jahren eingebracht wurde. Diese ist in Schichten aufgebaut. Zur Außenseite hin ist 4 cm Styropor verbaut, welcher zum Innenraum hin durch 6 cm Glaswolle auf Trägerpapier ergänzt wurde. Eine Dampfbremse/-sperre war nicht verbaut. Da Teile der Glaswolle durch Mäuse beschädigt worden, wollen wir sie ersetzen. Die Fragen sind nun:
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und Unterstützung.
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung der Konstruktion Ihres Daches. Zwischen dem Kunstschiefer und der Tragkonstruktion aus Holz befindet sich noch eine Schicht aus Bitumenbahnen, damit Regen und Kondenswasser sicher in die Dachrinne gelangen kann.
Damit der Dämmstoff, den Sie zwischen die Sparren einbringen wollen, seine Arbeit gut machen kann, sollte er möglichst homogen eingebaut sein. Daher würde ich den gesamten alten Dämmstoff entfernen und durch eine neue Dämmung in Sparrenstärke ersetzen.
Was man sich von den zwei unterschiedlichen Dämmstoffen versprochen hat, kann ich Ihnen nicht sagen, wahrscheinlicher ist, dass diese zu unterschiedlichen Zeiten eingebaut wurden.
Das Styropor kann an dieser Stelle und auch als einfacher Dämmstoff eingebaut keinen Schutz vor Undichtigkeiten bieten, dies gewährleistet die Bitumenbahnen auf der Außenseite der Tragkonstruktion. Diese Bitumenbahnen sorgen dafür, dass kein Wasser von außen in die Konstruktion eindringt, es verhindert allerdings auch, dass Feuchtigkeit, die von innen in die Konstruktion kommt, nach außen entweichen kann. Denn Bitumen ist wasserdampfdicht. Daher müssen Sie zum Innenraum hin eine feuchteadaptive Dampfbremse einbauen.
Ob allerdings Mineralwolle für die damit verbundene Feuchtigkeitsbelastung auf Dauer der beste Dämmstoff ist, gehen die Meinungen auseinander. Ich persönlich bevorzuge Zellulose oder Holzweichfaser als Dämmstoffe in derartigen Konstruktionen.