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Expertenrat

Wie kann ich die vorhandene Dämmung meiner Geschossdecke durch neue ergänzen?

Frage von Andreas R. am 11.01.2017 

Ich habe mir ein Haus (Bj. 74) mit Holzbalkendecke gekauft. Zwischen den Balken liegt eine 2cm dicke Styroporplatte und ca. 4cm dicke weiße Wolle. (Glaswolle?) Balkenhöhe 220mm.

Auf den Holzbalken liegen dünne Spanplatten, die heute noch kaum betreten werden können, ohne sie zu beschädigen. Unter den Holzbalken ist eine Lattung angebracht und daran sind Rigipsplatten befestigt. Da ich den Boden der Holzbalkendecke erneuern möchte (Zugang für Schornsteinfeger und Abstellraum), wollte ich den noch vorhandenen Platz darunter mit 140mm Mineralwolle (Klemmfilz) zusätzlich dämmen.

Als neuen Boden habe ich an OSB-Platten gedacht.

Nun habe ich drei Fragen:
1. Was halten Sie von der Verwendung von OSB-Platten auf der Holzbalkendecke? Wäre da Rauspundbretter mit Abstand zueinander verlegt besser?

2. Wie und wo verlege ich die Dampfsperre? Unter den Balken komme ich ja nicht mehr. Zwischen die alte und neue Isolierung? Oder die alte Isolierung raus und nach Einbau der Dampfsperre die alte und neue Isolierung rein?

3. Der Boden wird auf die Balken geschraubt. Da verletzt man doch auch die Dampfsperre. Wie sieht diese Ausführung aus? 

Antwort von Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)  

1.: Es gibt grundsätzlich keine Einwände gegen die Verwendung von OSB-Platten auf der Holzbalkendecke.

2.: Sie müssen eine Dampfbremse mit einem Sperrwert größer 30m von oben auf die Konstruktion legen, das heißt, die Dampfbremse schließt die Deckenbalken von oben mit ein! Dies bedeutet:

3.: Alle alte Dämmung raus und eine neue Dämmung mit der gesamten zur Verfügung stehenden Balkenhöhe einbauen!

4.: Die Dampfbremse wird oben auf den Balken (auf jedem Balken!) verklebt, dann ist die Leistungsfähigkeit der Dampfbremse auch dann gegeben, wenn Sie auf dem Balken die OSB-Platten anschrauben.

Zur Frage mit den auf Abstand verlegten Rauspundbrettern: Die Luft in einem nicht beheizten Spitzboden ist kälter als im beheizten Wohnraum unter der Decke, die kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, also kondensiert das Wasser aus der wärmeren Luft von unten am Übergang zur kalten Luftschicht: an der Unterseite der Schalungsbretter. Warme Luft von 20° C kann bis zu 17,3 g/m³ Wasser aufnehmen, bei 10° C sind es nur noch 9,4 g/m³.

Die OSB-Platten sind gut geeignet, um eine Luftdichtheitsebene herzustellen. Wenn man die Plattenstöße fachgerecht abklebt, beim Feuchtigkeitsaustausch verhalten sich OSB-Platten ähnlich wie normales Holz!


Kommentare

Andreas R.

Wo genau verlegen ich nun die Dampfbremse? A) von Balken zu Balken über die Isolierung oder B) dem Profil folgend, wenn die alte Isolierung entfernt ist, d. h. von Balkenoberkante nach unten zur Decke, dann zum nächsten Balken und dann wieder hoch zur Oberkante Balken?

Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Die Dampfbremse soll verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Raum in die Dämmschicht eintritt. Daher wird sie wie in Fall B) dem Profil folgend verlegt und dann mit Dämmung verfüllt.

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