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Expertenrat

Wie kann ich die bestehende Dachbodendämmung begehbar ausführen?

Frage von Kurt M. am 05.12.2020 

Ich habe eine Frage zur Dachbodendämmung. Der Istzustand: Auf der Betondecke liegen Mineralfasermatten (ca. 12 cm) kaschiert mit Alu- und Dampfsperrfolie zur Betonbodenseite hingelegt (Folie unten). Nun meine Fragen: Kann man auf diese Matten OSB-Platten (mit Holzdielen-Tragekonstruktion) mit einer Stärke von 18 mm z.B. von Krono legen? Kann ich vorher noch eine weitere Dämmung (Holzfaser, ca. 5 cm) auf die Mineralfasernplaten legen?Benötigt man trotzdem eine Dampfsperrfolie auf der Betondecke oder reicht die Kaschierung aus? Wie lässt sich der Dämmverbund richtig aufbauen?

Antwort von Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)  

Grundsätzlich ist es möglich, zwei verschiedene Dämmstoffe zu kombinieren. Allerdings gilt es dabei einiges zu beachten. Die Dämmung aus Mineralfaser, die bereits auf Ihrem Dachboden liegt, entfaltet ihre Dämmwirkung dadurch, dass zwischen den Fasern ein stabiles Luftpolster entsteht. Wenn Sie jetzt auf diese Matte eine Platte aus Holzweichfaser legen, werden die Fasern der Mineralwolle zusammengedrückt und das dämmende Luftpolster wird kleiner, verschwindet im Laufe der Zeit wahrscheinlich ganz. Dadurch wird die Dämmwirkung insgesamt kleiner, was sicher nicht das Ziel sein sollte.

Ob die Alukaschierung inkl. Dampfsperrfolie der Mineralwolle als Dampfsperre oder –bremse wirkt, hängt davon ab, wie sie eingebaut wurde. Liegt die Mineralwolle lose auf dem Beton auf und wurde nicht verklebt, ist die Wirkung in Punkte Dampfsperre oder –bremse mit einem löchrigen Pullover zu vergleichen.

Da Sie die Dämmung Ihres Dachbodens verbessern und ihn zusätzlich begehbar machen wollen, ist es aus meiner Sicht ratsamer, die Mineralwolle zu entfernen, eine fach- und sachgerecht eingebaute Dampfbremse zu verlegen und darauf die Tragkonstruktion für die OSB-Platten. Den entstandenen Hohlraum würde ich persönlich mit Zelluloseflocken ausblasen. Alternativ kann natürlich auch eine Dämmung aus Holzweichfaserplatten aufgebracht werden.


Kommentare

Kurt M.

Die kaschierte Alu-Teerpappe plus bodenliegende gepresste Mineralfasern liegen satt nebeneinander. Ich möchte 80 mm Holzfasermatten 90° versetzt drauflegen - ohne OSB Platten. Das Luftpolster ist damit etwas geringer, aber der Dämmwert der Holzfaserplatte kommt dazu. Ziel ist eine preisgünstige und verbesserte Dämmwirkung. Wäre das ok?Kommentar

Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Auch bei dieser Variante bleibt das Gewicht der Holzfaserplatte. Je nach Ausführungsvariante wiegt eine solche Platte zwischen 6 und 9,5 Kg! Für dieses Gewicht ist die Mineralwolle nicht gemacht! Wenn Sie die beiden Dämmungen in der beschriebenen Art und Weise kombinieren, haben Sie in ein paar Jahren nur die Dämmwirkung der Holzweichfaserplatte und die Mineralwolle ist platt!

Alternativ kann man auch Holzweichfaserplatten, die begehbar sind verlegen, dann sparen Sie sich die Unterkonstruktion und die OSB Platten. Aber die Mineralwolle muss dann raus und auch eine neue Dampfbremse muss rein!

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