Wir haben vor ca. 30 Jahren unser Einfamilienhaus im Bereich der 1. Etage mit Styropor und Holzverkleidung dämmen lassen. Wie kann nun der untere Teil des Hauses gedämmt werden, da es ja einen neuen Dämmstandard gibt, die Dämmung stärker ausfallen müsste und es einen Überstand gibt. Wir würden Holz/Holzfaser bevorzugen. Unser Handwerker konnte keine Lösung nennen und würde wohl lieber die ganze Fassade neu erstellen. Ich hoffe, Sie können mir einen besseren Vorschlag machen. Vielen Dank!
Wenn Sie Veränderungen der energetischen Qualität der Außenwände vornehmen, gilt nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz ein einzuhaltender U-Wert von 0,24 W/m²K (nach Anlage 7 zu §48, Nummer 1b).
Ein solcher Wert wäre mit zusätzlichen 11 cm Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 032 (spezielles Schaumpolystyrol) erreichbar, wenn es sich bei der Ausgangswand um eine 36 cm starke Normalziegelwand (Lambda 0,7) handelt.
Mit speziellen Holzfaserdämmplatten der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 045, die ebenfalls verputzt werden können, benötigen sie eine Dämmstoffstärke von mindestens 15 cm. Hinzu kommt in beiden Fällen der Kleber für die Dämmplatten und der Außenputz, sodass mit etwa 13 cm bis 18 cm zusätzlicher Auftragshöhe zu rechnen ist.
Wenn die vorhandene Dämmung im Obergeschoss beibehalten werden soll, kann die Dämmung unten mit einem speziellen Blechabschlussprofil (ähnlich einem Fensterbankprofil) vor eindringender Feuchtigkeit von oben abgedeckt und geschützt werden. Die obere Kante der Dämmung wird dazu umlaufend mit diesem Blechprofil überdeckt, welches allerdings mit einer Aufkantung unter die Holzverkleidung geschoben und dort befestigt werden muss.
Das Blechprofil, z.B. aus Zinkblech oder Aluminium sollte den fertigen Aufbau unten (Dämmstoff plus Putz) mindestens 4 cm überragen und eine Tropfkante besitzen.
Der Winkel des abdeckenden Bleches sollte möglichst steil ausgeführt sein, damit auftreffende Wassertropfen nicht spritzen. Der darunter befindliche Dämmstoff sollte entsprechend abgeschrägt sein.
Die Blechabdeckung muss so ausgeführt werden, das die Längenausdehnung infolge Temperaturanstieg durch Schiebestücke abgefangen werden kann.