Ich möchte mein Flachdach Dämmen und stehe vor der gleichen Situation wie Herr Christian S. am 17.05.2016. Unser Dachaufbau ist identisch (0° Flachdach als Kaltdach ausgeführt von außen nach innen mit Bitumen, Holzschalung, 12cm Luftschicht, 8cm Glaswolle, Gipskarton, Lattung, Holzkassetten und Lüftungsschlitzen rund ums Haus an allen Seiten).
Manche Dachdecker schlagen vor, das Kaltdach in ein Warmdach umzuwandeln. Die Herren wollen alles bis auf die Balken und die Holzschalung abbauen und dann mit diversen Schichten, wie Dampfsperre, Dämmung, Gefälledämmung etc. auffüllen. Ein Dachdecker hat den Vorschlag gebracht, zwischen den Dachbalken neu zu isolieren, das Kaltdach zu erhalten und die Dampfsperre so einzubauen, dass der Aufbau wie folgt ist. Von innen nach außen:
Gipskarton, Latten, Dampfsperre, Dachbalken mit Zwischendämmung 20 cm, 5 cm Luftschicht, Holzschalung OSB, Bitumen oder alternativ Edelstahlblech.
Was halten Sie von dieser Variante? Gibt es einen speziellen Dämmstoff, den Sie empfehlen würden?
Grundsätzlich kann man bei der Sanierung eines Daches ein Kaltdach in ein Warmdach verwandeln. Ob sich der Aufwand lohnt, hängt von den Bedingungen vor Ort ab: gab es in der Vergangenheit Probleme mit dem Kaltdach oder gibt es an der bisherigen Konstruktion massiven Schäden etc.
Die in der Frage vorgestellte Variante zwischen den Sparren neu zu dämmen – 20cm bei einer Luftschicht von 5cm – wird bauphysikalisch nicht funktionieren. Bei einem Flachdach – keine oder nur eine geringe Dachneigung – sollte die Luftschicht im Kaltdach mindestens 10 – 15cm betragen, sonst kann diese Luftschicht ihre Funktion nicht erfüllen. In einem Steildach benötige ich aufgrund der besseren thermischen Verhältnisse eine wesentlich geringere Luftschicht für ein Kaltdach.
Was die Wahl des Dämmstoffes anbelangt, gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen, er muss für diesen Einsatz zugelassen sein, aber das sollte der Fachbetrieb vor Ort wissen. Ich kann Ihnen nur raten, sich einen Fachbetrieb vor Ort zu suchen, der Ihnen auch nachweisen kann, dass sein Vorschlag bauphysikalisch funktioniert und dass er nach den neuen Fachregeln für Flachdächer des Dachdeckerhandwerks arbeitet.