Betr: nachträgliche Whs.-Bungalow-Flachdachdämmung eines 0° Flachdach (Kaltdach Bj.1966), 8/22cm Balkenlage mit 6cm Dämmung, + 4x6cm Luftausgleichlattung, 16mm Holzschalung, dreilagige Bitumenabdichtung.
Raumseitig: Rigipsdecken und Sichtholzdecken damals noch ohne Dampfbremse! Ist eine nachträgliche Rockwool-Einblasdämmung bauphysikalisch vertretbar?
Die Modernisierung / Sanierung eines typischen Bungalow-Flachdaches kann mit mehreren Varianten ausgeführt werden. Das typische Flachdach ist als Kaltdach aufgebaut, d.h. es findet über die Attika über den Seiten eine i.d.R. ausreichende Belüftung des Flachdachhohlraumes statt. Bei einer nachträglichen Einblasdämmung wird diese Belüftung und der entsprechende große Hohlraum zwischen Dämmung und Holzschalung erheblich verringert, sodass eine ausreichende Belüftung u.U. nicht mehr möglich ist. Zusätzliche Belüftungsöffnungen könnten dann notwendig sein. Eine Erneuerung der Abdichtung, die sowieso notwendig sein kann, gibt die Möglichkeit, diese mit einer Aufdachdämmung zu kombinieren, wobei die luftdichte Ebene und deren Anschlüsse ans Mauerwerk sach- und fachgerecht geplant sein muss. Auch ist hierbei zu beachten und zu prüfen, ob die Holzschalung Feuchteerscheinungen bzw. Schadstoffe, wie z.B. formaldehydhaltige Holzschutzmittel, mit sich bringt. Eine nachträgliche Zwischensparrendämmung sollte immer mit einer Dampfbremse und deren luftdichter Anschluss an das bestehende Mauerwerk erfolgen.