Ich mühe mich gerade mit einer Kaufentscheidung für ein Haus (120 qm) ab. Die Heizung (Wärmeabgabe und Wärmegewinnung) muss saniert werden. Da ich für die Wärmegewinnung gern auf erneuerbare Energie setzten würde, brauche ich ein Wämeabgabesystem das zwischen 30 °C und 40 °C funktioniert. Hierfür habe ich über eine Fußbodenheizung nachgedacht. Es gibt aber einige Umstände, die mich an der Eignung einer Fußbodenheizung zweifeln lassen:
1. Abgesehen von Schlafzimmer und Bad, die normalgroß sind, ist das ganze Haus ein einziger großer Raum. Die Deckenhöhe (Satteldach) variiert zwischen 2,3 und 7 Metern.
2. Ich würde gern Dielenböden verlegen. Verlängert das nur die Anlaufzeit der Heizung oder muss ich dafür auch die Temperatur erhöhen? Welche Hölzer sind besser für eine Fußbodenheizung geeignet?
3. Ich möchte vermeiden, dass ein Kamineffekt entsteht und sich die ganze warme Luft unterm Dach sammelt. Muss man dafür eine bestimmte Verlegetechnik beachten?
Eine Fußbodenheizung bringt Wärme zu großen Teilen in Form von Strahlung in den Raum ein. Anders als bei der Konvektion (Erwärmung der Luft) geht die Wärme dabei direkt auf feste Körper wie die menschliche Haut über. Bei sehr hohen Decken sollte ein Experte vor Ort prüfen, wie die Heizung richtig zu verlegen ist. Hier spielen auch Faktoren wie Dämmstandard und Fensterflächenanteil eine Rolle.
Ist der Konvektionsanteil gering, bleibt ein übermäßiger Kamineffekt aus. Entscheidend sind allerdings die örtlichen Gegebenheiten. Fällt kalte Luft an großen Fensterflächen ab, streicht diese über den erwärmten Boden und sorgt für eine höhere Konvektion. Sie nimmt Wärme auf und sammelt sich dann unter dem Dach. Entgegenwirken können Sie diesem Verhalten mit Randzonen, in denen die Heizschlangen enger liegen. Diese geben mehr Wärme ab und wirken der Fallluft aus dem Beispiel entgegen.
In Bezug auf den Fußbodenbelag sind Holzdielen nicht die beste Lösung für eine Fußbodenheizung. Der Grund ist der hohe Wärmedurchlasswiderstand. Vor allem starke Dielen wirken isolierend und sorgen für ein sehr träges Verhalten der Heizung. Die Wahl des Bodenbelags ist grundsätzlich schon bei der Planung der Flächenheizung zu berücksichtigen. Die Vorlauftemperatur ist dabei abhängig vom Bodenbelag und dem gewählten Verlegeabstand.