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Expertenrat

Welche Maßnahmen helfen gegen Schimmel in der Raumecke eines unsanierten Altbaus?

Frage von Helga S. am 05.05.2017 

Wir haben seit längerer Zeit Probleme mit Schimmel in einer Ecke an der Außenwand (Haus Bj. 83 ohne Wärmeschutz außen). Wir haben beim Einzug in die Wohnung vor 25 Jahren schon einmal mit chemischem Schimmelmittel behandelt, doch die Stelle kam wieder. Danach haben wir die Stellen noch einmal mit hochprozentigem Alkohol abgewaschen, doch der Schimmel kam auch dabei wieder. Kennen Sie das Iso-Tech-Verfahren (mit 3 cm alkalischen Platten, vorher mit Isopropanol od. Alkohol abgewaschen). Können Sie das empfehlen?  

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Ich habe vom ISOTEC-Verfahren gehört, jedoch keine Erfahrungen zur Anwendungssicherheit. Die Informationen, die zum Verfahren veröffentlicht sind, deuten auf die Anwendung von Kalzium-Silikat-Platten zur lokalen Innendämmung hin.

Diese Platten besitzen eine Reihe von Eigenschaften, die eine Wiederbesiedlung mit Schimmelpilz auf den behandelten Wandabschnitten erschwert. Bei richtiger Verarbeitung ist vor allem der hohe pH-Wert der Oberfläche der Platte Grund für eine sehr geringe Neigung zur Wiederbesiedlung mit Schimmelpilzen. Die Platte bringt außerdem eine, wenn auch verhältnismäßig schwache Wärmedämmung mit sich, wodurch sich die Oberflächentemperaturen der mit den Platten beklebten Wandabschnitte erhöhen.

Die genannten Effekte mit zum Teil besseren Werten erreichen Sie auch durch andere, zum Teil preiswertere Innendämmsysteme.

Als mineralisches System sei hier stellvertretend das Innendämmsystem multipor genannt. Ist die mit Schimmelpilzen belastete Wand trocken (keine aufsteigende Feuchtigkeit, keine Schlagregenbelastung von außen) können auch nichtmineralische Innendämmungen (Holzfaserdämmplatten, Zellulosedämmung, verschieden Schaumkunststoffe) eingesetzt werden.

Die langfristige Vermeidung von Schimmelpilz verlangt eine hohe Oberflächentemperatur der Wände (kann durch jede Art der Innendämmung erreicht werden) und ein Lüftungsverhalten, das geringe Raumluftfeuchtigkeiten (im Winter unter 55 %) zur Folge hat.

Der akute Befall kann durch die Behandlung mit 5%iger Wasserstoffperoxidlösung beseitigt werden.

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