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Expertenrat

Die Wände sind nass und es schimmelt. Welche Maßnahmen helfen?

Frage von Frank M. am 15.10.2020 

Ich habe einen Kunden, der hat im Haus Schimmelbefall an den Außenwänden. Dieser ist sichtbar und beim Tasten an der Wand spürt man schon so sehr, dass die Wände im Innenbereich nass sind. Welche Maßnahmen müssen getroffen werde, um den Befall komplett und dauerhaft zu entfernen? Bitte helfen Sie mir mit ausreichenden Informationen. Dieses ist mein erstes Projekt in dieser Form.

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Welche Maßnahmen helfen, hängt von der Ursache des Schadens ab. Ein häufiges Problem ist Feuchte, die im Mauerwerk aufsteigt. Aber auch Wärmebrücken könnten eine Ursache sein. An diesen ist der Wandaufbau geschwächt, sodass mehr Wärme nach außen strömt. Die Oberflächentemperatur der Wände sinkt dadurch so stark ab, dass es zur Kondensation von Feuchtigkeit aus der Raumluft kommen kann. Bleibt das Problem lange unentdeckt, könnte Schimmel entstehen. Grund für nasse Wände können aber auch undichte Wasser-/Heizungsleitungen oder verstopfte Regenrohren sein. Läuft das Wasser durch Letztere nicht mehr richtig ab, tritt es aus dem Rohr aus und durchnässt unter Umständen die Fassade.

Undichte Leitungen und verstopfte Fallrohre erkennen Sie vergleichsweise einfach mit bloßem Auge anhand großer Wasserflecken oder mit einer Wärmebildkamera. Nach der Reparatur müssen Sie die Wände trocknen und den gesamten Schimmel entfernen. Wie das nachhaltig funktioniert, erklärt Energieberater Frank Nowotka im Beitrag "Schimmel entfernen: Diese Mittel und Tipps helfen wirklich".

Wärmebrücken erkennen Sie ebenfalls mit einer Wärmebildkamera. Typische Stellen sind dabei Träger, Heizkörpernischen, Bauteilanschlüsse, Fenster oder Rollladenkästen. Liegt hier die Ursache für die Feuchtigkeit, können Sie die Bauteile dämmen oder den Wohnraum stärker beheizen.

Ein häufiges Problem sind übrigens auch gekippte Fenster, durch die Laibung und Wände auskühlen. Auch hier kondensiert Feuchtigkeit aus der Luft und Schimmel kann entstehen. Richtig Lüften und Heizen ist hier die beste Lösung. In Keller- oder Souterrainwohnungen helfen dabei auch spezielle Lüftungsgeräte. Diese überwachen die Zustände im Raum und gleichen diese mit denen der Außenluft ab. In Betrieb gehen die Anlagen nur, wenn keine Kondensationsgefahr besteht.

Kommt das Wasser aus dem Boden (horizontal oder vertikal), helfen nur bauliche Maßnahmen wie eine Bauwerksabdichtung. Der Markt bietet hier allerdings viele Verfahren und nicht alle passen zu jedem Problem.

Wichtig ist, dass Sie zunächst die Ursache der Feuchte- und Schimmelprobleme identifizieren. Anschließend lassen sich passende Lösungen finden. Da das aus der Ferne leider nicht möglich ist, empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Gutachter aus der Datenbank des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes e.V..

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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