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10.05.2023
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Balkonkraftwerk: Betrieb, Kosten, Förderung und Versicherung

Tipps für Mini-Solaranlagen / Solarstrom auch als Mieter nutzen

Nicht immer ist eine Solaranlage auf dem Dach möglich. Mit einem Balkonkraftwerk - auch Steckersolargerät, Balkonmodul, Mini-Solaranlage oder Plug-&-Play-Solaranlage genannt - gibt es eine Alternative. Solarstrom von Balkon, Terrasse oder aus dem Garten ist für Eigentümer und Mieter gleichermaßen interessant. Doch wie funktionieren solche Balkonkraftwerke und was ist wichtig bei Betrieb und Nutzung? Die wichtigsten Tipps für die Solaranlage am Balkon.

Mini-Solaranlage im Garten
Photovoltaik am Balkon, Mini-Solaranlage im Garten: Sogenannte Balkonkraftwerke (Steckersolargeräte) eignen sich für Balkonbrüstungen, Außenwände, Dächer, Terrassen und Gärten. So können Eigentümer und auch Mieter unkompliziert Solarstrom nutzenFoto: SonnStrom PV-Anlagen UG

Was ist ein Balkonkraftwerk überhaupt und wo kann es eingesetzt werden?
Mini-Solaranlagen sind Strom erzeugende Haushaltsgeräte für den Eigenbedarf und können maximal 600 Watt elektrische Leistung erzeugen. Privatpersonen können solche Steckersolargeräte selbst aufbauen, anschließen und nutzen. Geeignet für die Aufstellung sind zum Beispiel Balkonbrüstungen, Außenwände, (Garagen)Dächer, Terrassen und Gärten.

Zusammengesetzt sind die Balkonkraftwerke aus Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den Gleichstrom der Solaranlage in 230-Volt-Wechselstrom für Haushaltsgeräte umwandelt. So fließt der selbsterzeugte Strom in die Steckdose am Balkon und versorgt von dort Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung angeschlossen sind.

Photovoltaik am Balkon für Eigentümer und Mieter
Steckersolargeräte bestehen aus ein oder zwei Solarmodulen. Ein Modul hat die Größe von zwei kleineren Fußabtreter-Matten (ca. 1 x 1,70 Meter) und generiert eine Leistung von bis zu 300 Watt. Solche Mini-Solaranlagen bieten damit nicht nur Eigentümern, sondern auch Mietern die Möglichkeit, Solarstrom selbst zu nutzen und den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren.

Was kosten Balkonkraftwerke?
300-Watt-Module samt Wechselrichter sind einschließlich Montagevorrichtung ab 500 Euro erhältlich und erzeugen je nach Standort bis zu 300 Kilowattstunden Strom im Jahr. Die meisten Modelle bewegen sich in einem Preisrahmen zwischen 500 und 1.000 Euro, je nach Leistung und Zubehör. Der Preisrahmen reicht bis knapp 3.000 Euro.

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Rechnet sich so ein Balkonkraftwerk?
Im Schnitt dauert es unter 10 Jahre, bis sich ein Steckersolargerät bezahlt macht (bei teuren Solaranlagen auch länger). Auf der anderen Seite liefern hochwertige Module aber auch 20 bis 30 Jahre Solarstrom! Auf lange Sicht sparen die Nutzer also Stromkosten und entlasten die Umwelt. Außerdem können die Mini-Anlagen unkompliziert bei einem Umzug mitgenommen oder anders platziert werden, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.

Brauche ich einen neuen Stromzähler für Photovoltaik am Balkon?
Da Stecker-Solargeräte beim örtlichen Stromnetzbetreiber angemeldet werden müssen, entscheidet dieser auch darüber, ob ein neuer Stromzähler nötig ist oder nicht. Innerhalb der nächsten Jahre ist ohnehin in Deutschland ein Austausch alter Zähler durch moderne Messeinrichtungen (also elektronische Zähler) vorgesehen. Bei Installation einer Photovoltaik-Anlage am Balkon ziehen Netzbetreiber diesen Austausch teilweise vor.

Werden Balkonkraftwerke gefördert?
Eine bundesweite Förderung für Balkonkraftwerke gibt es nicht. Einige Bundesländer (Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) und viele Kommunen vergeben aber Zuschüsse.

Wie sind kleine Balkonkraftwerke versichert?
Auf dem Balkon sind die Mini-Solaranlagen auch Naturgewalten wie Sturm, Hagel und Blitzschlag ausgesetzt. Gerade im Herbst bei häufigen Stürmen ist der Versicherungsschutz wichtig. Schäden, die durch Wetterereignisse am Balkonkraftwerk entstehen, decken inzwischen viele Hausratversicherungen abBrennt die Mini-Solaranlage dagegen wegen eines technischen Defekts und schädigt Dritte, ist in der Regel die Privathaftpflichtversicherung zuständig. Auch wer sein Balkonkraftwerk an der Außenwand oder auf dem Garagendach anbringt, sollte auf den Versicherungsschutz achten: Hängt die Solaranlage an der Fassade, ist sie in der Wohngebäudeversicherung mitversichert.

--> Wichtig zu wissen: Je nach Police / Versicherungsvertrag kann der Versicherungsschutz variieren! Art und Umfang des Versicherungsschutzes klären Eigentümer und Mieter deshalb am besten im Vorfeld mit ihrem Versicherer.


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Checkliste für die Nutzung von Stecker-Solargeräten


1. Erlaubnis
Für Miet- und Eigentumswohnungen bedarf es der Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft, um Solarmodule an der Brüstung oder Hauswand anbringen zu können. Eigentümer können frei über die Anbringung an Balkon, Terrasse, Vordach oder Garage entscheiden.

2. Beim Kauf auf Sicherheitsstandards achten
Nur steckfertige Geräte kaufen und bei der Auswahl auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2019-10) achten.

3. Module richtig ausrichten für maximalen Ertrag
Den besten Ertrag liefern Module, die unverschattet zur Südseite ausgerichtet sind. Die Geräte müssen sturmfest montiert sein.

4. Steckersolargeräte anmelden und in Betrieb nehmen
Stecker-Solargeräte müssen beim örtlichen Stromnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister) angemeldet werden. Das entsprechende Formular dürfen Mieter/Eigentümer selbst ausfüllen. Leider erschweren einzelne Netzbetreiber den Anschluss von Stecker-Solargeräten oder verlangen unzulässige Entgelte für den ggf. notwendigen Zählertausch. Den Betrieb verbieten dürfen sie nicht.

Was muss ich noch über Steckersolargeräte und Photovoltaik am Balkon wissen?

  • Steckersolargeräte produzieren Solarstrom nur für den eigenen Bedarf. Sie sind nicht für eine Einspeisung ins Stromnetz gedacht.
  • Mit Hilfe eines Strommessgeräts lässt sich überprüfen, wie viel Strom produziert wird. Manche Solargeräte haben auch einen Wechselrichter mit Leistungsmessung.
  • An einen Stromkreis sollte immer nur eine Mini-Solaranlage angeschlossen werden. Niemals mehrere Solargeräte mit einer Mehrfachsteckdose verbinden!
  • Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt einen Elektrofachbetrieb prüfen, ob der Stromkreis für die Solar-Einspeisung geeignet ist.

Weiterlesen zu Mini-Solaranlagen / hilfreiche Links:

--> Glossar der Bundesnetzagentur zu Balkon-PV

--> Informationen der Verbraucherzentrale zu Stecker-Solargeräten

--> VDE-Tipps zum Netzanschluss von Mini-Solaranlagen

--> Registrierung einer Solaranlage im Marktstammdatenregister


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Quelle: Verbraucherzentrale NRW / energie-fachberater.de
 
 

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