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Expertenwissen

Kellerwände dämmen: Perimeterdämmung richtig planen

Anbringen der Dämmung im Sockelbereich kann schwierig sein

Wer sparsam mit Heizenergie und natürlichen Ressourcen umgehen will, kommt um eine Dämmung der Fassade nicht herum. Dazu gehört auch der Sockelbereich. Hier muss eine so genannte Perimeterdämmung aber nicht nur Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen, sondern auch druckfest und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit sein. Bauingenieur Günter Kohlbecker erklärt, auf welche Punkte Eigentümer bei der Planung achten müssen.
Perimeterdämmung: Sockelbereich eines Hauses
Während sich die Fassade eines Hauses mit wenig Aufwand nachträglich dämmen lässt, kann das Anbringen einer Perimeterdämmung schwieriger seinFoto: energie-fachberater.de

1. Nutzung des Kellers festlegen
Nutzt man die Räume als Lager, so reicht es vielleicht, die Außenwände bis auf Frosttiefe zu dämmen und die Kellerdecke zu dämmen. Sollen die Räume dagegen als Wohnung genutzt werden, muss die Dämmung über die ganze Kellerhöhe reichen. Dabei gilt es auch das Raumklima des Kellers zu bedenken, denn eine Perimeterdämmung verhindert jede Art von Feuchtigkeitsaustausch. Die anfallende Feuchtigkeit in einem Wasch- oder Trockenraum, Sauna oder Partykeller muss durch eine gute Lüftung in allen Räumen gewährleistet werden. Ein kritischer Blick sollte auch dem Zustand der Kellerwände gelten: Sind diese dauerhaft feucht, muss zuerst die Ursache für die Feuchtigkeit beseitigt werden.

2. Bestandsaufnahme für die Perimeterdämmung
Ein Haus kann in zwei Formen im Gelände stehen, was auch die Art der Perimeterdämmung beeinflusst:

  • Hochparterre, das Erdgeschoß liegt deutlich über dem Gelände
  • Das Haus steht annähernd ebenerdig, das Erdgeschoß liegt knapp über dem Gelände

Weitere Varianten sind Häuser mit und ohne Keller. Da bei allen Häusern der Fußboden im Erdgeschoss über dem Gelände liegt, würde eine Dämmung der Kellerdecke ohne Perimeterdämmung immer eine Kältebrücke im Sockel offen lassen.

3. Möglichkeiten der Perimeterdämmung

  • Die Perimeterdämmung endet etwa 30 Zentimeter unter dem Gelände, damit ist die Kellerdecke auf jeden Fall gedämmt und die Erdarbeiten sind so gering, dass Hausbesitzer sie in Eigenleistung erbringen können. Eine zusätzliche Dämmung der Kellerdecke ist erforderlich.
  • Die Perimeterdämmung wird bis auf Frosttiefe geführt, diese ist bei etwa 80 Zentimetern unter dem Gelände erreicht. Hier ist neben der Wand ein etwa 1,40 Meter breiter Streifen für den Aushub nötig. Eine zusätzliche Kellerdeckendämmung ist zu empfehlen.
  • Die Perimeterdämmung wird bis zum Fundament geführt. Eine Dämmung der Kellerdecke ist nicht nötig, da der Keller vollkommen gedämmt ist. Platzbedarf für die Erdarbeiten: Als Arbeitsraum benötigt man unten etwa 50 Zentimeter vor der Wand. Der Böschungsrand der Baugrube ist etwa soweit entfernt wie der Aushub tief ist. Bei Kellerhöhen um die 2,20 Meter ist der Baugrubenrand damit ungefähr 2,70 Meter vom Haus entfernt. Hierbei sind etwa 3,5 m³ Material je laufenden Meter Gebäudelänge auszuheben, seitlich zu lagern und wieder zu verfüllen.

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4. Darauf müssen Eigentümer bei der Perimeterdämmung achten

  • Wo ist der Übergang der Kellerdämmung zum Wärmedämmverbundsystem (WDVS) - die Sockeloberkante? Es gibt es zwei Möglichkeiten: Das Gelände rund um das Haus hat eine Höhe oder die Niveaus der Gelände sind unterschiedlich, der Höhensprung ist spätestens an der Hausecke auszugleichen  
  • Wie sind die Traufstreifen (die Flächen direkt neben dem Haus) ausgebildet? Sie sollten eine Breite von etwa 30 Zentimetern haben, um ein Verschmutzen des Sockels durch hoch gespritztes Erdreich zu vermeiden.
  • Wie hoch ist der Fußboden über dem Gelände? Daraus lässt sich Deckenstärke ermitteln. An der Hauseingangs- oder Terrassentür ist das einfach zu abzumessen
  • Erfolgt die Belichtung bzw. Belüftung des Kellers oberhalb des Geländes durch Fenster oder im Gelände durch Lichtschächte? Gibt es außen einen Kellerzugang und kann er gedämmt werden?
  • Welchen Abstand von der Wand haben die Standrohre der Regenentwässerung? Sitzen diese knirsch am Haus und werden nicht verlegt, bleibt eine Kältebrücke.
  • Wie wird die Fläche außen in Zukunft genutzt (zum Beispiel zum Stapeln von Holz)?
  • Gibt es im Gelände nicht zu beseitigende Störungen, wie Öltank, Wurzelbereich erhaltenswerter Bäume, Nachbarbebauung und welchen Abstand haben sie?
  • Welcher Art sind die Lichtschächte? Es gibt zwei Möglichkeiten: Gemauert bzw. betoniert (will man sie nicht allseitig aufwendig dämmen, wird man mit der Kältebrücke leben müssen) oder aus Kunststoff (entweder sie verbleiben an der Wand und man toleriert die Kältebrücke, oder man nimmt sie ab und verankert sie nach dem Dämmen durch die Dämmung)
  • Welcher Art sind die Kellerfenster? Meist sind es Stahlrahmen mit Einscheibenverglasung, werden sie nicht ausgewechselt, bleibt eine Kältebrücke.
  • Wie tief sitzt das Fenster in der Wand? Die Laibung außen muss gedämmt werden.

Weiterlesen: Aufbau der Perimeterdämmung und Arbeitsschritte


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Quelle: Günter Kohlbecker / energie-fachberater.de
 
 

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