Ich möchte bei mir zu Hause das Dachgeschoss weiter ausbauen. Da es sich hierbei um einen Dachstuhl mit Sichtbalken handelt, wurde 1993 eine Aufsparrendämmung angebracht. Diese Platten bestehen aus einer 8 cm starken PU-Schaumschicht, auf der Ober- und Unterseite wurde eine starke Alufolie aufkaschiert. Meine Frage an Sie ist, würde Sie hier noch eine zusätzliche Dämmung in Form von Klemmfilz & Dampfbremse befürworten oder eher abraten?
Ich empfehle eine zusätzliche Dachdämmung aus einem Dämmstoff mit vergleichsweise hoher Wärmespeicherkapazität. Dabei lasse ich mich von der Frage leiten: Wie schaffe ich in einem Dachgeschossausbau maximale Behaglichkeit?
Dazu bedarf es einer hohen Oberflächentemperatur aller Hüllflächen des Dachgeschosses und einer möglichst hohen Masse. Die wärmespeichernde Masse ist bei der von Ihnen beschriebenen Konstruktion nicht sehr hoch, sodass sich vor allem im Sommerhalbjahr rasch erhöhte Temperaturen im Dachgeschoss einstellen können. Viele Bewohner ähnlicher Dachausbauten steuern mit Klimageräten dagegen, was jedoch mit Geräuschen und steigenden Stromkosten verbunden ist.
Doch auch der winterliche Wärmeschutz ist bezogen auf heutige Vorstellungen und Anforderungen nicht sehr gut. Während die Ist-Konstruktion rechnerisch auf einen U-Wert von etwa 0,4 W/m²K kommt, liegen heutige Anforderungen bei deutlich unter 0,2 W/m²K. Ich empfehle daher eine zusätzliche Vollsparrendämmung mit Zelluloseflocken oder Holzfasern.
D. h. der gesamte, durch die Sparrenhöhe zur Verfügung stehende Raum wird mit den genannten Dämmstoffen durch Einblasen verfüllt. Raumseitig empfehle ich eine luftdicht angebrachte feuchteadaptive Dampfbremse in Verbindung mit OSB-Platten, gegen die geblasen werden kann.
Lassen Sie sich von dem Systemanbieter für die Konstruktion mit einblasbaren Dämmstoffen ein Zertifikat zum sicheren Funktionieren (zusammen mit den PU-Schaumplatten) vorlegen. Empfehlenswert ist eine Luftdichtheitsuntersuchung, bevor raumseitig Gipskartonplatten montiert werden.