Wir sind im Besitz eines 1925 gebauten Hauses. Im OG soll nun aus 2 Wohnungen eine große gemacht werden. Die Außenwände bestehen jeweils aus eine Holzständer Konstruktion die mit ziegeln ausgemauert ist. An der Außenseite sind Bretter und darauf schiefer. Die Wandstärke beträgt jedoch nur 12,5cm. An den Wänden ist zur zeit kein Putz.
Ist es möglich und sinnvoll die Ziegel herauszunehmen und durch breitere(24er) Porenbetonsteine zu ersetzen um dadurch eine höhere Dämmeigenschaften zu erhalten oder gibt es andere Möglichkeiten? eine Außendämmung ist aus Kostengründen derzeit nicht möglich.
Grundsätzlich ist es möglich, die Ausmauerung der Fachwerkkonstruktion durch Porenbetonsteine zu ersetzen. Allerdings sollten Sie hierbei Folgendes bedenken: Der Porenbetonstein kann die Bewegungen des Fachwerkes nicht so mitmachen wie es die kleinformatigeren Ziegelsteine vermögen, es würde zu einer wesentlich stärkeren Rissbildung im Übergang von Porenbetonsteinen zum Holz kommen. Dadurch entstehen größere Undichtigkeiten, durch die im Winter die Wärme noch einfacher als bisher nach außen gelangen kann.
Der Porenbetonstein hat eine bessere Dämmwirkung als der bisher eingebaute Ziegelstein, allerdings erreichen Sie mit einer geplanten Dicke von 24cm nicht den von der Energieeinsparverordnung (EnEV) geforderten U-Wert von 0,24 W/m²K für Außenwände. Und den sollten Sie sowohl aus Gründen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes als auch des Komforts in der zukünftig größeren Wohnung einhalten.
Wie wäre es mit folgender Alternative: Die Ziegel werden durch eine Dämmung aus Holzweichfasern in Holzstärke ersetzt, Wlg 032, es folgen eine Dampfbremse, sd-Wert 30m und eine 15mm OSB Platte, auf die nach innen noch einmal 4cm Holzweichfaserdämmung (Wlg 032) montiert werden, den Abschluss nach innen bildet dann eine Gipskarton- oder –faserplatte. Damit sind Sie sowohl feuchtetechnisch als auch dämmtechnisch auf der sicheren Seite.
ABER ACHTUNG: Diese Konstruktion bitte vorher noch einmal mit einem Fachmann vor Ort auf Umsetzbarkeit überprüfen und auch verbindlich nachrechnen lassen. Bei dieser Art von Konstruktionen ist es zudem zu überlegen, ob man nicht eine so genannte feuchtetechnische Simulation durchführen lässt. Diese ist zwar teurer wie eine normale feuchtetechnische Berechnung, sie liefert aber die Gewissheit, dass die gewählte Sanierungsmaßnahme nicht in Zukunft zu feuchtetechnischen Problemen führt.