Wir vermieten eine ETW in einem Mehrfamilienhaus aus 1964. An der Nordwand (ohne Fenster) bildet sich im Schlafzimmer Schimmel in der Ecke und im Wohnzimmer hinterm Sofa. Da eine Außendämmung durch die Hausgemeinschaft nicht erfolgen wird, überlegen wir jetzt, was man tun kann. Sind automatische dezentrale Lüfter mit Feuchtigkeitssensor eine Lösung? Oder doch eher eine Innendämmung der Wand? Oder benötigt man dann wieder eine Lüftung? Mit einem Sachverständigen habe ich telefoniert. Der plädiert nur für Außendämmung, die ja aber nicht möglich ist. Kann mir jemand einen Rat geben?
Schimmel in der Wohnung entsteht in der Regel dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit auf kalte Wandflächen trifft. Denn dabei kühlt sich die Raumluft ab und das Wasser kondensiert. So ähnlich wie bei einer kalten Flasche aus dem Kühlschrank bilden sich dann feine Tröpfchen. Für Abhilfe könnten hier generell zwei Maßnahmen sorgen. Die erste ist die regelmäßige oder kontrollierte Lüftung. Damit reduzieren Sie den Grad der relativen Luftfeuchtigkeit und das Kondensationsrisiko sinkt. Bei der zweiten Maßnahme dämmen Sie die Wände von außen oder von innen. Dadurch steigt die Oberflächentemperatur und die Luft kühlt nicht so stark ab. Wärmere Luft kann mehr Wasser transportieren und das Kondensations- bzw. Schimmelrisiko sinkt ebenfalls.
Bei einer Sanierung sollten Sie zunächst betroffene Wandbeläge entfernen und die Flächen mit hochprozentigem Ethanol reinigen. Entscheiden Sie sich für eine Innendämmung, sollte diese unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden, um Folgeschäden sicher verhindern zu können.
Welche Maßnahme die richtige ist, lässt sich aus der Ferne leider nicht sagen. Wir empfehlen daher die Begutachtung durch einen Experten vor Ort. Diesen finden Sie zum Beispiel in der Datenbank des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes e.V.: https://www.dhbv.de