In unserem Mehrfamilienhaus wird nach wie vor mit Nachtspeicherheizung die Wohnung beheizt. Gibt es eine Alternative zu dieser Heizmethode? Wenn ja, was können Sie mir anbieten?
Ohne das Gebäude zu kennen, können wir Ihnen leider keine fundierte Antwort auf Ihre Frage geben. Denn welches Heizsystem technisch und wirtschaftlich infrage kommt, hängt sehr stark vom energetischen Zustand ab.
In wenig oder ungedämmten Häusern eignen sich beispielsweise Holz-/Pelletheizungen (wenn ausreichend Platz vorhanden ist) oder Hybridsysteme aus Gasheizung und Wärmepumpe. Dabei fallen allerdings hohe Umbaukosten wegen Einbau der neuen Wärmeverteilung an.
Ist der energetische Zustand besser, kommt auch eine reine Wärmepumpe infrage, vor allem in Kombination mit großen Heizkörpern oder Flächenheizsystemen wie der Fußbodenheizung. Aber auch hierfür müsste die Wärmeverteilung neu aufgebaut werden.
Eine gute und vergleichsweise günstige Alternative für die Nachtspeicherheizung könnte deshalb eine Luft-Luft-Wärmepumpe sein, also das Heizen mit Klimaanlage. Sie kommt ohne Heizungsleitungen im Haus aus.
In gut gedämmten Häusern ohne zentrale Wärmeversorgung und -verteilung lohnt sich unter Umständen auch die Installation einer Infrarotheizung - insbesondere in Kombination mit Photovoltaik. Wirtschaftlich sinnvoll ist das auch bei etwas höheren Heizkosten. Denn die Anlage kommt ohne zusätzliche Wärmeverteilung und Heizkörper im Haus aus. Zudem ist die Technik wartungsfrei und meist sehr lange haltbar (30 Jahre und mehr). All das senkt die Gesamtkosten der Lösung deutlich.
Ist der energetische Stand ungünstig und nutzen Sie die Infrarotheizung ohne Photovoltaik, können die Heizkosten allerdings höher ausfallen. Durch die effiziente Art der Wärmeversorgung und die Tatsache, dass sich die Raumlufttemperatur bei einer Strahlungsheizung ohne Einbußen im Komfort absenken lässt, können die Heizkosten allerdings niedriger ausfallen, als mit der Nachtspeicherheizung. Entscheidend sind hier auch die individuellen Konditionen bei der Stromversorgung.
Unser Tipp: Besprechen Sie das Vorhaben mit einem Energieberater aus Ihrer Region. Dieser nimmt Ihr Gebäude einmal genau unter die Lupe. Er stellt verschiedene Lösungen zusammen, berechnet Anschaffungs- sowie Heizkosten und schafft somit eine fundierte Entscheidungsgrundlage.
Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für die neue Heizung. Denken Sie auch daran, dass der Staat attraktive Fördermittel für die neue Heizung vergibt. Wie Sie diese richtig beantragen, erklären wir im Beitrag "KfW-Heizungsförderung richtig beantragen - so geht's".