Wir haben einen Wochenend-Bungalow gekauft, der eigentlich winterfest sein soll. Das Dach ist wie folgt von Außen nach innen aufgebaut: Bitumenbahn, Holzverschalung, Isolierwolle zwischen den Sparren (ca. 15-20 cm, ohne Luftschicht), Zimmerdecke (wahrscheinlich Spanplatte). Eine Dampfsperre ist nicht vorhanden. Ich möchte innen zusätzlich noch isolieren und gleichzeitig den Fehler mit der fehlenden Dampfsperre ausmerzen. Wie ist hier die beste Vorgehensweise, ohne dass ich das Dach aufreißen muss?
Durch den beschriebenen Aufbau kann Feuchtigkeit in die Dämmebene eindringen - vermutlich aber nicht mehr richtig entweichen. Das kann dazu führen, dass der Wasserdampf im Deckenaufbau kondensiert und feuchtebedingte Schäden entstehen. Um das auszuschließen, sollten Sie zunächst die Zimmerdecke entfernen. Bei der Begutachtung der Dämmkonstruktion hilft ein Energieberater oder ein Fachhandwerker aus Ihrer Region, sollten Sie hierbei unsicher sein.
Wichtig zu wissen ist, dass die OSB-Platten selbst als dichte Ebene fungieren können. Das setzt allerdings die Verklebung der Stöße und das Abdichten an umliegenden Wänden voraus.
Für die Zusatzdämmung haben Sie zwei Optionen. Zum einen können Sie den bestehenden Sparren aufdoppeln und den entstehenden Zwischenraum mit einer klemmbaren Dämmschicht (Zwischensparrendämmung) ausfüllen. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Lattung quer zu den Sparren anzubringen, in die Sie anschließend eine Untersparrendämmung einlegen. Setzen Sie hierbei auf die relativ schweren Holzwolleplatten, verbessern Sie auch den sommerlichen Wärmeschutz. Denn die Platten speichern viel Wärme, die Sie erst zeitversetzt nach innen abgeben und Innenräume heizen sich langsamer auf.
Auf die Dämmung folgt eine feuchtevariabele Dampfbremse, die zum einen vor eindringendem Wasserdampf schützt, diesen bei günstigen Gegebenheiten aber an den Raum zurücktrocknen lässt. Auf die Folie folgt eine Konterlattung, die Sie zugleich als Installationsebene für Kabel etc. verwenden können, bevor Sie innen eine Bekleidung Ihrer Wahl anbringen.
Unser Tipp: Lassen Sie die Konstruktion vor der Sanierung von einem Energieberater oder Fachhandwerker aus Ihrer Region prüfen. Die Experten stellen sicher, dass keine Schäden vorhanden sind und geben Tipps für die zusätzliche Dämmung.