Ich plane, die Dachschrägen im Altbau als Zwischensparrendämmung zu dämmen (200 mm). Mein Problem: Verschmierte Dachziegel und keine Unterspannbahn. Daher die Frage:
- neu vermörteln, um es "Schneeflugdicht" zu machen?
- Mörtel entfernen, um besser zu hinterlüften und um die Schimmelgefahr zu minimieren?
- zwischen den Sparren eine Dampfbremse nachträglich zwischensetzten (wenn ja mit Neuverschmieren der Dachziegel oder mit altem Mörtel)?
Eine Zwischensparrendämmung im Dachgeschoss ist nur sinnvoll, wenn das Dachgeschoss auch ausgebaut und beheizt wird. Ist dies nicht der Fall, ist es zweckmäßiger, die oberste Geschossdecke zu dämmen, da hiermit die Dämmleistung größer ist. Dies kann im einfachsten Fall mit ausgerollter, nicht kaschierter Mineralwolle erfolgen. Soll der Boden begehbar bleiben, kann die Decke z. B. mit Verbundelementen aus einem Schaumkunststoff plus OSB-Platte belegt werden. Oberhalb dieser gedämmten Decke bleibt ein mit Außenluft belüfteter Dachraum bestehen. Die Qualität der Dachziegelverlegung spielt dann eine untergeordnete Rolle.
Sollte eine nachträgliche Dämmung der Dachschrägen (mit sehr viel mehr Aufwand) unumgänglich sein, empfehle ich eine Konstruktion, bei der zunächst in der Mitte des Sparrenzwischenraumes Dachlatten hochkant von unten nach oben an die liegenden Dachlatten montiert werden. Darunter werden Streifen einer diffusionsoffenen Unterspannbahn unmittelbar unter der Dachlattung zwischen die Sparren verlegt und mit Hilfe von Dachlatten rechts und links straff befestigt. Dadurch entsteht eine Entwässerungsebene über den einmontierten Unterspannbahnabschnitten, die in jedem Sparrenfeld in der Mitte wie ein Wassersammler etwas „durchhängt“. Diese Bahn sollte im Dachkasten münden, sodass ggf. Wasser nach außen ablaufen kann. Die Vermörtelung sollte hier und da ausgebessert werden, aber nicht komplett entfernt werden. Denn sie haben wahrscheinlich kein Dachziegelformat, das normalerweise trocken verlegt werden kann. Die Belüftung des Zwischenraumes oberhalb der Abschnitte der Unterspannbahn muss über Einströmöffnungen am Dachkasten und Ausströmöffnungen am First erfolgen. Hier müssen ggf. spezielle Lüfterziegel nachträglich eingesetzt werden.
Die Dämmung zwischen den Sparren kann nun z. B. mit Mineralwolle oder Holzweichfasermatten erfolgen. Ein Luftzwischenraum oberhalb des Dämmstoffes und unterhalb der Unterspannbahn ist nicht sinnvoll. Abgeschlossen wird die Dämmebene mit einer Dampfbremse, die feuchtevariable Eigenschaften besitzt.