Ich habe meinen Dachboden zur Hälfte ausgebaut, und mit 200mm isover Klemmfilz gedämmt. An der Tür habe ich Styrodor angeklebt. Trotzdem sind zwischen der zweiten Etage und dem ausgebauten Dachboden bestimmt 10 Grad Celsius Unterschied. Können Sie mir sagen, woran es liegen könnte, dass der Dachboden so kalt ist?
Niedrige Temperaturen im Dach können verschiedenen Ursachen haben. Generell setzen sich die Wärmeverluste aus Transmissionsverlusten über die Bauteile der wärmeumschließendene Hüllflächen und Lüftungswärmeverlusten über Undichtigkeiten zusammen.
Ist es im Dachgeschoss zu kalt, kann das zum Beispiel an zu hohen Wärmeverlusten über ungedämmte Abseiten- oder Fassadenwände, sowie ungedämmte Innenwände zu unbeheizten Nachbarräumen liegen. Eine weitere Ursache können zum Beispiel Fenster mit schlechter energetischer Qualität oder undichte Stellen in der Gebäudehülle sein. Diese treten zum Beispiel um Fenster oder an Bauteilanschlüssen (zum Beispiel vom Dach zur Fassade) auf und lassen kalte Außenluft in das Zimmer. In der Folge steigt der Wärmeverlust und es zieht.
Voraussetzung für gemütliche Temperaturen im ausgebauten Dachgeschoss ist außerdem eine ausreichend groß dimensionierte Heizung. Diese sollte die Summe aller Verluste im Auslegungszustand - also zum Beispiel bei 20 °C Innnen- und -14°C Außentemperatur - ausgleichen können. Bleiben die Heizflächen kalt, obwohl die Heizleistung ausreicht, kann eventuell ein hydraulischer Abgleich für Abhilfe sorgen. Dabei wird das ganze Heizungssystem so optimiert, dass alle Heizflächen genau mit der für sie nötigen Wärmemenge versorgt werden.
Da wir die Gegebenheiten aus der Ferne leider nicht richtig einschätzen können, empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater aus Ihrer Nähe. Dieser kann das Dachgeschoss untersuchen und eine zuverlässige Antwort geben. Einen Energieberater finden Sie zum Beispiel mit der Energieberater-Suche.