Ich möchte die oberste Geschossdecke in meinem Haus Bj. 1936 dämmen. Es handelt sich um eine Holzbalkendecke. Es genügt, wenn einige (auch veränderbare) Stege die teilw. Begehbarkeit ermöglichen. Was empfehlen Sie mir für einen maximalen Spareffekt bei geringem Aufwand und Kosten?
In Ihrem Fall kommen verschiedene Möglichkeiten infrage. Günstig und effektiv sind beispielsweise die Schüttdämmung und die Einblasdämmung im Bereich der Deckenbalken. Ist der Hohlraum frei, können Fachfirmen Dämmstoffe hier über kleine Öffnungen bzw. Bohrungen einbringen. Alternativ ist es möglich, Balken auf dem Dachboden zu verlegen und die entstehenden Zwischenräume mit Mineralwolle oder anderen flexiblen Dämmstoffen auszulegen. Auf der Oberfläche können Sie Bohlen mit einem Abstand von ein bis zwei Zentimetern verlegen, um die Konstruktion begehbar zu gestalten. Da Feuchtigkeit auf diese Weise über den belüfteten Dachraum nach außen entweichen kann, ist eine Dampfbremse unter der Dämmung nicht erforderlich.
Wir empfehlen, die Konstruktion vor Ort mit einem Energieberater zu besprechen. Diesen benötigen Sie ohnehin, wenn Sie auch Fördermittel für die Dachbodendämmung beantragen möchten. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für die Dachbodendämmung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.
Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Dämmarbeiten.
Ich bedanke mich sehr für Ihren Rat. Vor allem der Hinweis, nochmals Balken zu verlegen und dazwischen die Schüttdämmung einzubringen und darauf dann Bretter, finde ich sehr interessant, weil die freie Höhe im Dachraum weit ausreichend ist (4-seitiges Walmdach). Dass ich beim vorgeschlagenen Aufbau keine Dampfbremse/-sperre benötige, finde ich beruhigend, denn die ordentliche Ausführung beinhaltet ja viele Fehlermöglichkeiten.
Darf ich Sie noch fragen, wie Sie die Einsparmöglichkeit bei Heizenergie einschätzen? Im Moment bin ich bei - über 9 Jahre gerechnet - durchschnittlich 190 kWh/qm. Die Geschoßfläche der zwei Vollgeschosse beträgt ca. 100 qm. Die einfachste ausgebaute und nicht beheizte Wohnung unter dem Dachboden hat ca. 70 qm und der Dachboden selbst hat ca. 55 qm. Meinen Sie, ich könnte mit der oben besprochenen Dämmung von Standard F nach Standard E gelangen?
Ohne das Gebäude zu kennen, ist eine Aussage zu den Einsparungen aus der Ferne leider nicht möglich. Richtwerte liegen hier abhängig von der Architektur, der Situation vor und der Situation nach der Sanierung zwischen 10 und 20 Prozent.
Auch eine Aussage zur Energieeffizienzklasse können wir aus der Ferne leider nicht geben. Das Erreichen der Klasse E ist bei den genannten Richtwerten jedoch möglich. Für zuverlässige Angaben empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater vor Ort. Aktuell bietet der Staat eine 80-prozentige Förderung der Energieberatung, die alle Einsparpotenziale im Haus aufdeckt.
Herzlichen Dank für Ihre Mühe und Ihre Einschätzung aus der Ferne.