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Expertenrat

Benötige ich eine zusätzliche Dampfbremse unter der Zwischensparrendämmung mit Alukaschierung, wenn ich die Dämmung über den Sparren erweitere?

Frage von Edgar H. am 12.02.2023 

Ich habe im Internet ihre Web-Seite aufgerufen und hätte zur Neueindeckung meines Hauses folgende Frage. Ich möchte mein Dach (Baujahr 1978) neu eindecken lassen und der Dachdecker hat folgende Ausführung vorgesehen:

  • Vorhandene Zwischensparrendämmung (alukaschierte Glaswolle 100 mm aus 1979) auf Sparrenhöhe mit bis zu 80 mm Mineralwolle WLG035 ergänzen.
  • Dampfbremsbahn nahtselbstklebend/luftdicht über die Sparren verlegen
  • An- und Abschluss Traufe/Giebel luftdicht verschließen
  • Aufsparrendämmung Bauder ECO WLG 024 über den Sparren verlegen, Dämmstärke 80 mm.
  • Konterlattung zur Befestigung der Dämmung
  • Dachlattung auf vorhandene Holzkonstruktion für Dacheindeckung
  • Dachdeckung mit Tondachziegeln

Er versichert mir, dass keine Feuchtigkeitsschäden im Dachboden später dabei entstehen. Das Haus ist Baujahr 1978, aktuell mit Braaspfannen in Pappdocken abgedeckt, einschl. 8 Lüftungsdachpfannen und einem Dach-Entlüftungsstutzen 80/100 mm Durchmesser. Bis heute also mit "leicht offener Dachlüftung", die es nach Neueindeckung aber nicht mehr gibt. Muss dann eine zusätzliche Dampfbremsfolie unter die Sparren (also innen) noch verlegt werden?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Ausgehend davon, dass die Alukaschierung von 1979 vollständig intakt ist, besteht ein minimales Feuchterisiko. So kann es passieren, dass über die Bereiche zwischen Alufolie und Sparren Feuchte in die Konstruktion eindringt, die dann an der Innenseite der Dampfbremse kondensiert. Bei sehr feuchter Luft im Haus und anhaltend sehr niedrigen Außentemperaturen trocknet die Feuchte nur langsam ab.

Ist die Alufolie nach über 40 Jahren im Haus nicht mehr vollständig intakt, kann umso mehr feuchte Luft in die Konstruktion eindringen und dort kondensieren, wodurch das Risiko von Feuchteschäden erheblich steigt. Aus der Ferne können wir den Zustand der Dämmung leider nicht einschätzen. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen hierzu einen Sachverständigen oder einen Energieberater aus Ihrer Region.

Sicherer ist es, die Alukaschierung mit einer speziellen Walze zu perforieren. Anschließend folgt raumseitig eine feuchtevariable Dampfbremse, die Ihre Eigenschaften an die klimatischen Verhältnisse anpasst. Tritt etwas Feuchtigkeit in die Konstruktion ein, kann diese somit in der Regel schnell abtrocknen. Die Dampfsperre zwischen den Dämmschichten wäre in diesem Fall nicht erforderlich.

Wir empfehlen, die geplante Dachdämmung von einem unabhängigen Energieberater aus Ihrer Region prüfen und berechnen zu lassen. Dieser ermittelt dabei auch, welche Eigenschaften Bauteile wie die Dampfbremse haben müssen.

Mit dem geplanten Aufbau erreichen Sie einen U-Wert von etwa 0,14 W/m²K oder weniger. Sie können also eine Förderung für die Dachdämmung beantragen. Verfügbar sind BEG-Zuschüsse in Höhe von 15 bis 20 Prozent oder steuerliche Vergünstigungen in Höhe von 20 Prozent. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für die Dachdämmung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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