Ich bin im Begriff, mein Dach zu sanieren. Es handelt sich um ein altes Haus mit original Dachstuhl (ca. 130-140 Jahre alt). Die Sparren haben ca. 12 cm. Es ist stellenweise Zwischensparrendämmung vorhanden. Frage: Wie stark muss die Aufsparrendämmung sein und welche Unterspannbahn benötige ich, um auf den geforderten U-Wert zu kommen? Ist dies auch mit einer Aufdopplung zu realisieren? Wenn ja, wie stark muss aufgedoppelt werden.
Die benötigte Dämmstärke hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier unter anderem von der Wärmeleitfähigkeit der Dämmung, von der Breite und vom Abstand der Sparren. Da wir die Gegebenheiten vor Ort nicht einschätzen können, gehen wir von Standardwerten und einem Dach ohne Dämmung aus.
Im Falle einer Aufsparrendämmung benötigen Sie 14 bis 16 cm Dämmung (WLG035), um auf den GEG-Grenzwert von 0,24 W/m²K zu kommen. Den BEG-Grenzwert zur Förderung der Dachdämmung erreichen Sie mit etwa 25 bis 26 cm (WLG035). Wählen Sie Dämmstoffe mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit (Beispiel PU-Platten) sinkt auch die Dämmstärke. Erforderlich wäre dann eine Aufsparrendämmung von etwa 10 cm für die GEG- und 16 bis 18 cm für die Förder-Anforderungen.
Entscheiden Sie sich für eine Zwischensparrendämmung, kommen Sie mit voll ausgefüllten Sparren in der Höhe von 12 cm auf einen U-Wert von etwa 0,38 W/m²K (WLG035). Den GEG-Grenzwert erreichen Sie hier mit einer Aufdopplung auf 20 cm. Alternativ können Sie die 12 cm Zwischensparrendämmung auch mit einer Untersparrendämmung von mindestens 6 cm (WLG035) kombinieren, um die GEG-Grenzwerte zu erreichen. Für die Förderung der Dachdämmung wären theoretisch noch einmal 140 bis 160 cm (WLG035) unter den Sparren erforderlich.
Wichtig zu wissen ist, dass Sie den gesetzlich geforderten U-Wert nicht erreichen müssen, wenn die Höhe der Dämmung technisch begrenzt ist. In diesem Fall ist es ausreichend, Dämmstoffe der WLG035 in der höchstmöglichen Stärke (zum Beispiel Sparrenhöhe) einzubauen.
Die Unterspannbahn sollte in der Regel diffusionsoffen sein (kleiner sD-Wert), damit eventuell eingetretene Feuchtigkeit durch die Dachkonstruktion nach außen gelangen kann. Auf der warmen Innenseite der Konstruktion ist außerdem eine Dampfbremsfolie erforderlich.
Die Angaben können bei einer Begutachtung vor Ort abweichen, geben aber erste Hinweise auf die mögliche Stärke der Konstruktion. Ein Energieberater oder Fachhandwerker vor Ort kann die Gegebenheiten im Detail prüfen und zuverlässige Aussagen treffen. Aus der Ferne ist das leider nicht möglich.
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