Ich bin dabei, ein Blockbohlenhaus zu bauen. Der Aufbau ist zweischalig a 44 mm. Die Wände werden gleichzeitig und parallel aufgestellt. Ich dachte daran, mit Mineralwolle zu dämmen, aber da es ein Holzhaus ist, ist es ja sinnlos, den Zwischenraum mit Folien zu verkleben, da das Holz dann nicht atmen kann. Außerdem gestaltet sich das Dämmen aufgrund der Parallelausstellung als sehr schwierig. Was halten Sie also von einer perliten Dämmschüttung, die man einfach von oben hineinschüttet? Oder kann man den Zwischenraum erst mal leer lassen und dann irgendwann nachträglich, wenn das Haus fertig ist, mit einblasbaren Zelluloseflocken ausfüllen? Wenn der Zwischenraum eine Weile leer bleibt, gibt es wahrscheinlich auch keine besonderen Nachteile, nehme ich an.
Leider geht aus Ihrer Anfrage nicht hervor, ob die Aufstellung eines Blockbohlenhauses für Wohnzwecke (dauerhafte Nutzung) oder eher als Gartenhaus vorgesehen ist.
Ohne zusätzliche Dämmung der Wände ist die Nutzung für Wohnzwecke nicht empfehlenswert (und ggf. auch nicht genehmigungsfähig), denn mit zweimal 44 mm Holz wird der in der Wärmeschutzverordnung verlangte U-Wert der Außenwand nicht erreicht. Die Luft zwischen den beiden Schalen muss als nicht ruhend angesehen werden, sodass diese bei der Berechnung nur eine untergeordnete Rolle spielen kann.
Das Verfüllen des Hohlraumes mit Perlite ist eine Möglichkeit, die in Erwägung gezogen werden kann. Aber auch in diesem Fall ist eine hohe Luftdichtheit der inneren Wandkonstruktion erforderlich, welche nur mit einer sorgfältig abgeklebten Luftdichtungsebene erreichbar ist.
Die Luftdichtheit ist erforderlich, damit warme Raumluft (winterliche Situation) nicht in die gedämmte Konstruktion eindringen kann (Blockbohlenwände sind bauphysikalisch als nicht luftdicht anzusehen!).
Bei einer Gartenlaube mit nur gelegentlicher Beheizung spielen solche Überlegungen dagegen keine Rolle. Das Ausfüllen mit Zelluloseflocken ist eine sehr gute Methode der Dämmung hohler Konstruktionen, jedoch ist ein Mindestabstand zwischen den beiden Schalen von 35 mm erforderlich, sonst kann nicht sicher eingeblasen werden. Es werden Einblasöffnungen benötigt, die entweder aus der Blockbohlenwand herausgeschnitten werden müssen. Die Alternative ist ein Zugang von oben.
Auch bei dieser Dämmmethode ist eine hohe Luftdichtheit auf der warmen, inneren Seite der Wand erforderlich. Wenn es sich um eine Wohnnutzung handelt, empfehle ich, den Hohlraum zu dämmen und die Außenwand raumseitig mit einer Luftdichheitsebene luftdicht zu machen. Das geht aber nachträglich nur mit einer zusätzlichen inneren Verkleidung (Luftdichheitsebene plus Gipskartonplatte), sodass die Blockbohlen leider nicht mehr zu sehen sind. Für dauerhafte Wohnzwecke vorgesehene Blockbohlenwände besitzen Kompribänder zur Herstellung der Luftdichtheit zwischen den Bohlen.