x
Expertenrat

Ich möchte die Decke in der Werkstatt dämmen. Wie muss ich dabei vorgehen, um Feuchteschäden zu vermeiden?

Frage von Ulli S. am 21.10.2019 

Uns wurde ein Carport gebaut, von dem ein Teil als Schuppen abgetrennt wurde. Diesen möchte ich dämmen und als Werkstatt nutzen. Meine Frage betrifft den Deckenbereich.

Die Konstruktion besteht seitlich aus den Pfetten und wird vorne und hinten (sowie dazwischen alle 60 cm) von den Sparren begrenzt. Das Dach ist bereits von oben als Gründach fertiggestellt und dicht. Um keine Höhe im Raum zu verlieren, möchte ich OSB-Platten direkt von unten an die Sparren verschrauben. Gipskarton möchte ich möglichst nicht verwenden.

Wenn ich - wie geplant - die OSB-Platten von unten an die Sparren schraube, dann entstehen ja zwischen den Sparren Hohlräume für die Dämmung. Diese haben jedoch keinen "Kontakt" zur Außenluft. Kann ich dort trotzdem dämmen? Ich würde 140 mm starke Mineralwolle verwenden und zwischen die Sparren klemmen. Dadrüber und dadrunter würde ich jeweils eine 1,5 cm Luftschicht lassen und dann die OSB-Platten mit Nut und Feder verschrauben. Diese sollen eine dampfbremsende Wirkung haben und der Feuchtigkeitseintrag hält sich in einer Werkstatt ja in Grenzen.

Eine (zusätzliche) Dampfbremse würde ich ungern nehmen. Zum einen würde sich ein höherer Aufbau ergeben. Zum anderen habe ich die Befürchtung, die Dampfbremse beim Einschrauben von tiefen Schrauben/Haken zu beschädigen.

Wäre das so wie beschrieben machbar? Oder sollte zwingend "Kontakt" zur Außenluft bestehen (evtl. durch zu bohrende Löcher in die Pfetten)?

Wäre ggf. eine Dämmung mit XPS sinnvoller, da dieses verrottungsbeständiger ist, bzw. keine Dampfbremse braucht?

Antwort von Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)  

Grundsätzlich sollte man den Hohlraum zwischen den Sparren vollständig dämmen. Dies vergrößert zum einen die Dämmwirkung und zum anderen unterbindet eine vollständige Dämmung des Hohlraumes unkontrollierte Luftströmungen. Diese transportieren Feuchtigkeit ins Bauteil und setzen die Wirkung des eingesetzten Dämmstoffes herab. Der Einbau einer Dampfbremse erfordert keinen zusätzlichen Aufbau, die entsprechenden Folien sind in der Regel nur wenige mm stark. 


Auch wenn das mit der Beschädigung durch zu tief eingeschraubte Befestigungsmittel ein Punkt ist: Sie haben mit dem Grasdach auf der Außenseite eine Konstruktion, die absolut dampfdicht ist. Dies bedeutet, dass keine Feuchtigkeit, die von innen in Ihre Dachkonstruktion eindringt, nach außen entweichen kann. Dies selbst dann nicht, wenn ein entsprechendes Feuchtigkeitsgefälle von innen nach außen existiert, die Feuchtigkeit bleibt in Ihrer Konstruktion hängen. 


Die Lösung könnte so aussehen: Innenseitig eine OSB 4, 15mm stark, den Sparrenzwischenraum vollständig mit XPS – WLG 030 – dämmen. Dann sollten Sie feuchtetechnisch auf der sicheren Seite sein.

War die Antwort für Sie hilfreich? Dann können Sie unserem Redaktions- und Expertenteam gerne einen Kaffee spendieren!

Wollen Sie bei Sanierung und Förderung auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter!


Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

Energieberater-Suche

Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort

 

Beitrag in die Kaffeekasse der Redaktion

 

eBook Neue Heizung

 

eBook Heizkosten sparen

 

eBook Förderung Dach/Dachboden

 

Newsletter-Abo