Wir besitzen ein Holzhaus, das 1930 gebaut wurde. Die Außenwand besteht aus einer doppelten Holzlage, Brettlage Nut & Feder, dann Balken und von innen Sperrholzplatten. Wir würden dieses Haus gerne dämmen - aber wie?
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie an ein, zwei Stellen des Hauses die Außenwand öffnen (lassen). Ich empfehle dies im Bereich der Schwelle (unteres, auf dem Fundament ruhendes Holz) zu tun. Dabei erfahren Sie etwas über den Zustand der Schwelle und über eventuelle Feuchtebelastungen, z.B. aus einer nicht mehr funktionsfähigen Horizontalsperrung. Außerdem ist es möglich, dabei den genauen Schichtenaufbau kennenzulernen.
Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn Sie in der Wandkonstruktion bereits Dämmstoffe, wie Strohhäcksel, Holzspäne oder Torf vorfinden. In dieser Phase wäre der Blick eines Holzsachverständigen hilfreich.
Ist alles in Ordnung, können Sie an die Planung einer Wärmedämmung gehen. Erste Wahl ist die Montage einer Dämmung von außen. Zunächst ist dabei zu entscheiden, ob auch Teile des Fundamentes (bzw. der Kelleraußenwände) in die Dämmmaßnahme einbezogen werden sollen (Empfehlung!). Hierfür ist ein spezieller Dämmstoff (Perimeterdämmstoff) geeignet, der bis etwa 30 cm aus dem Erdreich herausgeführt wird. Dieser Sockel kann später geputzt werden.
Oberhalb der Perimeterdämmung werden Dämmplatten (z.B. Holzfaserdämmplatten oder ein anderer plattenartiger Dämmstoff) auf die äußere Holzlage aufgeklebt und ggf. mittels Thermodübeln befestigt. Nach oben wäre ein lückenloser Anschluss zur Dachwärmedämmung bzw. der Dämmung der obersten Geschossdecke (Dachbodendämmung) anzustreben.
Anschließend kann außen geputzt oder das Haus erneut mit einer Sichtschalung verkleidet werden, die hinterlüftet montiert sein muss. Ist die Außenansicht von besonderer Qualität oder lassen andere Aspekte eine Außendämmung nicht zu, kann auch eine Innendämmung in Erwägung gezogen werden. Eine richtig ausgeführte Innendämmung - luftdicht und lückenlos angebracht – ist besser als ihr Ruf.