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Expertenrat

Wie können wir die Außenwand eines Holzhauses von innen ökologisch dämmen?

Frage von A R. am 16.12.2018 

Wir haben ein kleines Holzhäuschen (Bj. 1945) geerbt und wollen es nun Stück für Stück ins 21. Jahrhundert bringen. Die Außenfassade ist aus Holzbrettern in Nut- und Federlage, mit Querbalken innen und aufgenagelten Faserplatten von innen erstellt. Diese Platten sind teilweise nach innen ausgebeult und rissig. Es handelt sich bei dem Raum um unsere Küche. Wie sollte ein ökologischer Aufbau aussehen?

Erste Recherchen ergaben: Holzfaserdämmplatten direkt auf das Holz aufbringen (kleben?), danach wahlweise tapezieren, verputzen oder streichen. Ist eine Dampfsperre auf der Innenseite erforderlich? Für Anregungen wären wir sehr dankbar. 

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Ohne genaue Kenntnis des Wandaufbaus ist es nicht möglich belastbare Aussagen zu machen. Ich empfehle Ihnen, an einer Stelle einen etwa 0,5 x 0,5 Meter großen Bereich der inneren Verkleidung herauszunehmen. Es wird sich zeigen, ob seinerzeit ein Wärmedämmstoff zwischen die Holzkonstruktion der Außenwand und eine Dampfbremse eingebracht wurde. Es ist zu analysieren, warum die Faserplatten sich nach innen ausgebeult haben und rissig geworden sind. Möglicherweise zeigt sich darin eine gelegentliche Kondensatbildung in den Platten infolge von Luftströmungen von innen nach außen. Durch die Kontrollöffnung lässt sich auch ein möglicher Schaden an der Holzständerkonstruktion ermitteln. Lassen Sie sich dabei von einem Holzfachmann beraten.

Holzfaserdämmplatten eigen sich sehr gut, um in einem Holzhaus die Wärmedämmung zu verbessern. Zur Verbesserung der Dämmeigenschaften der Außenwand empfehle ich zwischen die Holzkonstruktion eine flexible Holzfaserdämmmatte einzusetzen. Den raumseitigen Abschluss kann dann eine starre Holzfaserdämmplatte bilden, die z.B einen luftdichtenden Lehmputz erhält. Überhaupt ist bei der Erneuerung darauf zu achten, dass eine luftdichtende Ebene auf der warmen Raumseite geschaffen wird. Dafür lässt sich sehr gut eine luftdicht verklebte Dampfbremse mit feuchtevariablen Eigenschaften einsetzen. Die genauen Parameter der Dampfbremse richten sich nach dem endgültigen Wandaufbau. Wenn Installationen (Steckdosen, Heizungsrohre, Wasserrohre, o.ä.) auf bzw. in der Wand montiert sind, sollten diese im Zuge der Erneuerung von innen aus gesehen so vor die Dampfbremse verlegt werden, dass diese nicht verletzt wird. Eine Abdeckung der Installationsebene ist dann mit Gipskartonplatten möglich.

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