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Expertenrat

Wir planen eine Dachdämmung ohne Dampfbremse. Ist das technisch möglich?

Frage von Kathrin M. am 30.12.2022 

Ich möchte meinen Dachboden dämmen. Problem ist, dass die vorhandene Unterspannbahn diffusionsdicht ist und überlappend verlegt ist. Wir hatten 10 cm Mineralwolldämmung direkt an die Unterspannbahn gelegt und eine Dampfbremse gesetzt. Leider hat sich Kondensat gebildet. Der Handwerker will nun 5 cm Holzlatten an die Sparren anbringen, um so einen Abstand zur Unterspannbahn zu schaffen. Vor die Dämmung soll zunächst noch eine Folie kommen, die aber auch überlappend gelegt werden soll und nur dazu dient, die Dämmung zu schützen, falls doch mal Wasser eindringen sollte. Folie und Dämmung sollen seitlich und oben und unten ca. 10 cm offenbleiben. Vor die Dämmung kommt eine Querlattung und Rigips (ebenfalls seitlich offen). Auf eine Dampfbremse wird verzichtet. Passt der Aufbau oder kommt es hier wieder zu Kondenswasser und ggf. Schimmel?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Stellt der Fachhandwerker zwischen Dämmung und Unterspannbahn eine Hinterlüftung mit Außenluft über Lufteinlässe und Luftaustritte sicher, funktioniert der Aufbau. Denn dann führt die Luft eventuell eingetretene Feuchtigkeit nach außen ab. Voraussetzung ist allerdings, dass die beschriebene Folie auf der Außenseite entfällt oder diffusionsoffen ist. Andernfalls ist die Hinterlüftung wirkungslos und Kondensat sammelt sich am Übergang zwischen Dämmung und Folie. 

Aus energetischer Sicht ist es günstiger, die Sparren etwas aufzudoppeln und den Zwischenraum komplett mit Dämmung auszufüllen. Raumseitig folgt darauf eine feuchtevariable Dampfbremse, die Feuchtigkeit an den Raum zurücktrocknen lässt. Die Lattung zwischen Folie und Gipskarton ist sinnvoll, um dort eine schlanke Installationsebene für Kabel etc. zu schaffen. Voraussetzung ist eine fachgerechte Ausführung, die auch das Abdichten der Dampfbremse an angrenzenden Wänden vorsieht.

Ohne die örtlichen Gegebenheiten zu kennen, ist eine fundierte Einschätzung aus der Ferne jedoch nicht möglich. Für diese empfehlen wir Ihnen daher den Kontakt zu einem Energieberater aus Ihrer Region. Ansprechpartner finden Sie unter anderem in unserer Energieberater-Datenbank.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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