In dem Artikel zur Dämmung der obersten Geschossdecke mittels Einblasdämmung steht, dass bei einer Holzbalkendecke die Hohlräume mit Dämmmaterial nachträglich verfüllt werden können, was recht einfach und kostengünstig sein soll.
Die Idee finde ich auf den ersten Blick sehr gut und würde es so gerne bei unserem Haus machen lassen, aber wie sieht es dann mit einer Dampfbremse aus? Die gibt es dann nicht oder habe ich es falsch verstanden? Bisher dachte ich, dass diese zwingend notwendig ist (z. B. laut Ausführungsbeispielen von Thermofloc im Prospekt)? Kann die Dampfbremse (sofern notwendig) im Zweifel auch von der Dachbodenseite über die Zangen/Kehlbalken aufgebracht werden?
Kurz zu unserem Haus. Es handelt sich um ein Einfamilienhaus von 1962. Holzbalkendecke als oberste Geschossdecke. Der Aufbau der Decke ist mir noch nicht ganz klar. Wir haben das Haus gerade gekauft. Übergabe ist erst Anfang 2022. In einer sehr dürftigen alten Baubeschreibung steht "Kehlbalken, Holz mit Heraklith 5 cm". Dachboden ist aktuell kalt und ungenutzt, was auch so bleiben wird, da keine vernünftige Stehhöhe.
Ob bei der Dämmung der obersten Geschossdecke eine Dampfbremse nötig ist oder nicht, hängt vom Aufbau und der Nutzung der Dachräume ab. Ist die Geschossdecke zum Dachraum hin diffusionsoffen (ohne Abdeckung, mit Gewebe oder mit auf Abstand verlegten Bohlen) und das Dach selbst gut belüftet, benötigen Sie in der Regel keine Dampfbremse. Denn dann kann Feuchtigkeit, die mit der warmen Raumluft von unten in die Konstruktion eindringt, oben wieder austreten und aus dem Dach entweichen.
Ist die Konstruktion zum Dachraum hin nicht diffusionsoffen oder das Dach selbst dicht und wenig belüftet, sollten Sie eine Dampfbremse einbauen. Denn dann kann Feuchtigkeit nicht zuverlässig aus der Dämmebene austreten und Probleme verursachen. Möglich ist es dabei, die Folie flächig von unten (technisch sicherer) oder reitend von oben über die Balken zu legen, bevor sie die Konstruktion oben schließen und mit Dämmstoffen verfüllen.
Da wir die Gegebenheiten vor Ort aus der Ferne nicht zuverlässig einschätzen können, empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Energieberater. Dieser kann die Konstruktion begutachten und eine Aussage darüber treffen, ob die Dampfbremsfolie nötig und wie sie am besten zu verlegen ist. Insbesondere kommt es in Ihrem Fall auf die bauphysikalische Beurteilung der Heraklith-Platten an.