Wir haben ein Baujahr 1977 Haus gekauft, die Fassade ist nicht gedämmt. Wir haben jetzt alle 3 Etagen neue 3-fach-verglaste Fenster eingebaut, mit U-Wert unter 0,94. Müssen wir die Fassade wegen Schimmelbildung dämmen?
Das ist nicht in jedem Fall nötig. Sie müssen aber prüfen lassen, ob der natürliche Luftwechsel nach wie vor ausreicht, um die nutzerunabhängigen Feuchtelasten auszugleichen. Möglich ist das mit einem Lüftungskonzept nach DIN 1946 Teil 6, das ein Energieberater aus Ihrer Region für Sie erstellt.
Stellt sich heraus, dass der Luftwechsel durch die neuen Fenster zu niedrig ist, sollten Sie lüftungstechnische Maßnahmen ergreifen. Infrage kommen freie und Ventilator gestützte Lüftungssysteme, die für einen ausreichend hohen und kontrollierten "Durchzug" sorgen, um die relative Feuchte im Haus zu begrenzen. Das beugt der Schimmelbildung vor und Sie müssen nicht zwangsläufig dämmen.
Wichtig zu wissen: Eine Dämmung erhöht den Schimmelschutz in aller Regel, wenn der U-Wert der Wände zuvor schlechter als der U-Wert der Fenster war. Sind die Fenster die energetisch schlechtesten Bauteile in der Hülle, ist ihre Oberflächentemperatur am geringsten und es kommt zunächst hier sichtbar zur Kondensation. Anders als an den Wänden fällt das schnell auf. Sie können die Feuchtigkeit wegwischen und zielgerichtet lüften.