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Expertenrat

Nach einer Sanierung in der Garage ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Was kann ich dagegen unternehmen?

Frage von Alessandro M. am 12.01.2019 

Ich bin am Verzweifeln. Wir haben eine Garage gebaut 50 qm, da die Einfahrt neu gepflastert wurde, ist in der Garage gleich mitgepflastert worden. Betondecke, mit Schweißbahnen isoliert und einer Schicht Drainagenkies abgedeckt. Im Sommer habe ich die Garage voll mit Fliegen und im Herbst/Winter eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 %. Wie bekomme ich dieses Problem in den Griff? Ich hoffe, Sie können mir helfen. Für mich müsste es an der Betondecke liegen, daher erwarte ich mir mit einer Dämmung ein besseres Klima. Dicht ist alles.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Eine Garage im Winterhalbjahr trocken zu halten ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wie Sie schreiben, haben Sie in dieser Jahreszeit eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 % gemessen. Das ist auch in anderen Garagenanlagen ein häufig gemessener Wert.

Ursache ist die meist schlechte Be- und Entlüftung von geschlossenen privaten Garagen gleich welcher Bauart. Vor allem in Phasen mit stark schwankenden Tages- und Nachttemperaturen in der Übergangszeit kommt es im Gegensatz zu einem offenen Carport mit fortwährender Durchlüftung zu einer Garagenluft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Hinzu kommt der Feuchtigkeitseintrag durch ein nasses Auto bzw. durch tauenden Schnee.

Die Pflasterung des Bodens kann infolge verdunstender Bodenfeuchtigkeit ebenfalls zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beitragen. Da sich die Hülle der Garage in den Nächten stark abkühlen kann, kommt es zur Kondensatbildung auf Wänden und Decken.

Eine Wärmedämmung der Garagendecke bringt keine nennenswerte Verbesserung, wenn Sie die Garage nicht aktiv beheizen.

Zweckmäßiger wäre es, wenn Sie Ihre Garage mit einer intelligenten Be- und Entlüftungsanlage ausstatten. Eine solche Anlage sollte eine Steuerung besitzen, die permanent die absolute Außenluftfeuchte mit der absoluten Innenluftfeuchte vergleicht. Wenn die Außenluftfeuchte geringer ist, als die Innenluftfeuchte, wird ein Ventilator eingeschaltet, der die Garageninnenluft nach außen befördert. Infolge des entstehenden Unterdruckes strömt durch ein entsprechend großes Zuluftventil trockenere Außenluft in die Garage. Nach etwa 10 Minuten schaltet sich der Ventilator aus, sodass sich die eingeflossene Außenluft mit der verbliebenen Innenluft vermischen kann. Dieser Vorgang wiederholt sich etwa alle 10 Minuten, sofern die Außenluft weniger Wasser enthält als die Garageninnenluft. Luft wird somit nur dann ausgetauscht, wenn eine Be- und Entlüftung zur Feuchteverringerung Sinn macht. Anlagen solcher Art kosten etwa 300 bis 400 Euro.

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