x
Expertenrat

Wie dämme ich eine Giebelwand mit Teerpappe und Bimsbeton von innen richtig?

Frage von Lars S. am 12.09.2024 

Bin gerade bei der Dachdämmung meines Hauses von 1937. Auch die Giebelwände möchte ich von innen dämmen.

Jetzt stellt sich mir die Frage, warum wurde 1937 auf die tragende Giebel-Fachwerkwand von innen eine Lage Teerpappe angebracht und von innen eine Vorwand aus Bimsbeton als Innenausbau gemauert?

Wie sollte man bauphysikalisch sicher von innen dämmen? Ein Energieberater meines Baustoffhändlers ist der Meinung, 60 mm Holzfaserplatten ankleben geht immer, ohne Probleme zu verursachen. Holzfaserdämmstoff wäre sowieso meine Wahl gewesen, zwecks Raumklima und kapillaraktiv.

Bin ich damit auf der sicheren Seite bei diesem Wandaufbau wegen Feuchtigkeit und Taupunktverschiebung in der Wand? P.S.: Die Giebelwände (Fachwerk) sind zum Wetterschutz von außen nachträglich verschalt und verschiefert worden.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Über die Aufgabe der Teerpappe kann ich nur spekulieren, da eine solche Konstruktion mit vertikal verlegter Teerpappe seit einigen Jahrzehnten nicht mehr angewendet wird. Teerpappen wurden zur damaligen Zeit sowohl als Schutz gegen Feuchtigkeit infolge von Schlagregen, als auch gegen Tauwasserbildung durch Dampfdiffusion von innen eingesetzt.

Beiden Funktionen würde die Teerpappe heute nicht mehr gerecht werden.

Ist die Wand trocken, kann eine Innendämmung mit Holzfaserdämmplatte auf die vorhandene Konstruktion vorgenommen werden. Wichtig ist die luftdichte Verlegung der Dämmplatten. Das heißt, es darf an keiner Stelle der gedämmten Konstruktion Raumluft aus dem Dachausbau hinter die Holzfaserdämmplatte eindringen, aber vor allem nicht hinter die Bimsbetonwand kommen.

Die Holzfaserdämmplatte muss, um diese Forderungen zu erfüllen, mit einer geschlossenen und umlaufenden Klebemörtelwulst und Klebepunkten angesetzt werden. Im Randbereich ist eine dauerelastische Fuge auszubilden. Installationen sind nicht sinnvoll. Anschließend wird geputzt.

War die Antwort für Sie hilfreich? Dann können Sie unserem Redaktions- und Expertenteam gerne einen Kaffee spendieren!

Wollen Sie bei Sanierung und Förderung auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter!


Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

Energieberater-Suche

Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort

 
 

Newsletter-Abo