In Ihrem Beitrag zur Dämmung von Heizkörpernischen schreiben Sie, dass Folien, gleich welcher Art, nicht erforderlich seien. Das verstehe ich nicht, denn der Taupunktrechner liefert für die von Ihnen vorgeschlagene Dämmung der Nische reichlich Feuchtigkeitsanfall im Inneren der Mauer. Ich verstehe, dass für den Fall, dass die Heizung in Betrieb ist, direkt hinter der Heizung wohl genug Wärme einstrahlt, um Feuchtigkeit zu vermeiden. Wenn die Heizung nicht läuft bzw. sie an einer anderen Position montiert wird, sieht das aber wohl anders aus. Meinen Sie, jegliche Folie sei verzichtbar, weil die OSB-Platte selbst schon wie eine effektive Dampfbremse auf der Innenseite wirkt?
Die Beurteilung, ob eine Konstruktion bei sehr unterschiedlichen Randbedingungen trocken bleibt, ist u. a. abhängig von der gewählten Berechnungsmethodik. Wird z. B. das Monatsbilanzverfahren nach EN ISO 13788 angewendet, bleibt eine Konstruktion ohne Dampfbremse bei den meisten Dämmstoffen trocken, da das Tauwasser in beide Richtungen auch wieder austrocknen kann. Die seit 2018 in der Norm DIN 4108-3 zulässige Methodik der hygrothermischen Simulation lässt die sichere Planung von feuchtetoleranten Konstruktionen zu.
Wenn Sie die Dämmung der Heizkörpernischen planungstechnisch also sicher ausführen wollen, würde ich Ihnen empfehlen, ein Ingenieurbüro zu beauftragen, eine hygrothermische Simulation unter Berücksichtigung der konkreten Bedingungen (vorhandener Wandaufbau, geplanter Dämmstoff und ‑stärke) vornehmen zu lassen.
Eine OSB-Platte spielt dabei eine wichtige Rolle, da ihre dampfbremsende Wirkung (μ zwischen 50 und etwa 300) hoch sein kann.