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Expertenrat

Darf ich die Holzbalken in der Decke komplett mit Dämmung einpacken?

Frage von Torsten  H. am 01.11.2018 

Ich habe einen Anbau, in dem eine Holzbalkendecke eingebaut ist. Diese liegt auf einer Seite auf einem Ringanker. Ringsherum ist Ytong mit Luft verbaut. Nun möchte ich den Speicher ausbauen. Ich habe gelesen, dass man die Balken nicht komplett mit Dämmung einpacken soll, damit sie Luft bekommen und nicht verrotten. Was raten Sie mir an dieser Stelle? 

Antwort von Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)  

Wie immer bei der nachträglichen Dämmung von Bauteilen sind die konkreten Bedingungen vor Ort entscheidend. Bei einer Holzbalkenlage sind die kritischen Punkte die Balkenköpfe, die hier auf einem Ringanker aufliegen und meist – bis auf einen kleinen Luftspalt – vom Mauerwerk umschlossen sind. Dieser Luftspalt sorgt für die Belüftung der Balkenköpfe, damit diese nicht zu feucht werden. Es geht dabei ausschließlich um die Balkenköpfe, nicht den gesamten Balken. Bevor man nun an die Dämmung der Balkenlage geht, sollte man zunächst die Holzfeuchte der Balkenköpfe feststellen. Diese sollte nicht über 20 % liegen. Wenn die Holzfeuchte unterhalb dieses Wertes liegt, kann man den Luftspalt mit dafür geeigneten Materialien abdichten – der Fachhandel hilft da gerne weiter – und die Balkenlage in voller Länge dämmen. Sollte die Holzfeuchte über 20 % liegen, sollte zwingend ein Fachmann zurate gezogen werden.

Alternativ zu einer Dämmung der Holzbalkenlage kann man auch die Dämmung auf die Balkenlage legen. Man verliert dann zwar etwas an Höhe in dem auszubauenden Raum, aber man muss sich dann keine Sorge um die Balkenköpfe machen. In jedem Fall kann ich nur raten, sich neben diesen Hinweisen, den Rat eines Fachmannes vor Ort einzuholen. Denn die Bedingungen vor Ort sind oftmals anders, als ich sie aus der Ferne einschätzen kann.

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