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Expertenrat

Die Kellerwände in unserem Haus sind von unten feucht. Können wir mit einer Horizontalabsperrung von innen für Abhilfe sorgen?

Frage von Petra S. am 09.07.2020 

Wir haben ein Haus aus dem Jahre 1922 gekauft und die Kellerwände sind feucht. Hauptsächlich im unteren Außenwandbereich. Wir wollen den Keller auch weiterhin als Keller nutzen. Uns geht es um die Substanzerhaltung und wir überlegen daher, nachträglich eine Horizontalsperre einbauen zu lassen. Die Wände würden wir abschließend mit einem Kalkputz versehen. Eine Abdichtung von außen kommt nicht infrage. Über eine Einschätzung Ihrerseits würden wir uns freuen.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Feuchte Wände trocken zu legen, ist eine wichtige Aufgabe, um Bauschäden zu vermeiden und um die Energiebilanz und Behaglichkeit zu verbessern. Bevor es jedoch an die Sanierung geht, steht die Ursachenermittlung an erster Stelle.

Die Werbung der Sanierungsfirmen verspricht viel – allerdings ist das Ergebnis bei vergleichsweise hohen finanziellen Aufwendungen sehr häufig nicht zufriedenstellend. Empfehlenswert ist daher die Beauftragung eines Ingenieurbüros zur Entwicklung eines Sanierungskonzeptes. Zumindest sollte ein unabhängiger Sachverständiger vor Ort die Gründe für feuchtes Mauerwerk ermitteln.

Steht fest, dass es sich um aufsteigendes Wasser infolge einer defekten oder fehlenden Horizontalsperre handelt, ist zu prüfen, welche Sanierungsmethode in Frage kommt. Ein sicheres Ergebnis bringen die Verfahren, bei denen entweder eine Edelstahlplatte in eine Mauerwerksfuge getrieben wird, oder bei denen spezielle Kunststoffplatten nach dem Ausräumen von Mauerwerk eingelegt werden.

Verfahren mit der Injektion spezieller aushärtender Flüssigkeiten funktionieren nur bei kapillar leitfähigen Strukturen, wie Ziegelmauerwerk. Bei Mauerwerk aus Natursteinen funktioniert dieses Verfahren im Allgemeinen nicht.

Unabhängig vom Verfahren bleibt aber das Kellermauerwerk unterhalb der Sperre feucht, da, wie sie schreiben, eine Abdichtung von außen nicht infrage kommt. Innenseitig würde ich daher einen speziellen Sanier- oder Salzspeicherputz empfehlen, der eine offenporige Struktur besitzt.

Nach innen kann hierbei die Feuchtigkeit zum Keller abgegeben werden, ohne dass es zu einem Abplatzen des Putzes infolge Salzkristallisation kommt. Allerdings ist, wenn die Speicherfähigkeit erschöpft ist, nach etwa 10 Jahren Schluss.

Um die Luftfeuchtigkeit im Keller zu begrenzen, empfehle ich den Einbau einer speziellen ventilatorgestützten Kellerlüftungsanlage, die auf die Höhe der absoluten Luftfeuchtigkeit reagiert.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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