Wir haben einen Altbau BJ. 1956. Zur Zeit heizen wir mit Öl (Brennwertkessel 9 Jahre alt). Wir möchten nun auf Gas umstellen und auch die KfW mittel in Anspruch nehmen. Dazu kommt nun der hydraulische Abgleich. Habe 30 Ventile, davon 5 im Keller, 2 im Wintergarten und 1 sehr großen in der Garage. Diese Heizkörper werden sehr selten benutzt. Wie sieht denn hier der Ausgleich aus.
Grundsätzlich stehen zwei Verfahren für den hydraulischen Abgleich bereit. Ein vereinfachtes (Verfahren A) und ein detailliertes (Verfahren B). Geht es um Fördermittel der KfW für einen Heizungstausch (Programm 152 oder 430), können beide Verfahren zur Anwendung kommen.
Bei beiden Verfahren ermitteln Experten zunächst die Heizleistung der einzelnen Räume. Dabei stellen sie heraus, wie viel Wärme an kalten Tagen in die Räume einzubringen ist, um diese auf gewünschte Temperaturen zu bringen. Während das im Verfahren A mit Richtwerten über die Heizfläche funktioniert, erfolgt in Verfahren B eine detaillierte Heizlastberechnung. Letztere ist im Vergleich deutlich genauer.
Im nächsten Schritt untersuchen Fachhandwerker alle Heizkörper auf ihre Funktionsfähigkeit. Außerdem ermitteln sie die Leistung der Heizflächen. Im Verfahren A erfolgt das einfach über die Herstellerunterlagen. Im Verfahren B wird die Leistung der jeweiligen Heizkörper detailliert berechnet. Dazu ermitteln Experten auch die Vorlauftemperatur im System. Sind einzelne Heizkörper zu klein, können diese ausgetauscht werden, um die Vorlauftemperatur abzusenken. Dabei sinkt auch die Temperatur im Rücklauf und der Brennwerteffekt der Heizung lässt sich besser nutzen.
Im dritten Schritt erfolgt der hydraulische Abgleich. Dieser soll sicherstellen, dass alle Heizflächen mit der benötigten Wärmemenge versorgt werden. Während das im Verfahren A näherungsweise geschieht, ermitteln Experten im Verfahren B zunächst die Druckverluste aller Rohre, Armaturen und Heizflächen. Sie führen dazu eine Rohrnetzberechnung durch, aus der die Einstellwerte für Thermostatventile und Differenzdruckregler hervorgehen. Abschließend stellen Fachhandwerker die ermittelten Einstellwerte an Ihrer Anlage ein.
Wie bereits beschrieben, können Sie sich zwischen Verfahren A und B entscheiden. Während Verfahren A günstiger ist, liefert Verfahren B bessere Ergebnisse. Die Einsparungen sind dann in der Regel höher.