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Expertenrat

Wie gehe ich bei der Innendämmung einer Betonwand richtig vor?

Frage von Peter G. am 31.01.2021 

Nach der Übernahme einer Laube in einer Kleingartenkolonie habe ich folgende Situation vorgefunden: Die Hütte ist aus Holz, nur eine der vier Wände ist aus Betonstein gemauert. Diese Wand ist weder innen noch außen verputzt. Ich möchte sie gerne von innen Dämmen und dann nach einer Installationsebene eine Rigipswand davor setzen. Eine Dämmung von außen ist aufgrund einer nur recht schmalen Lücke von etwa einem Meter zur Nachbarhütte schwierig. Die Hütte würde hauptsächlich im Sommer und Frühjahr/Herbst benutzt und höchstens kurze Phasen mit einem kleinen mobilen Gasofen beheizt werden.

Wie würde man bei einer solchen Dämmung vorgehen? Ich habe gelesen, dass eine Dämmung von innen zu Feuchtigkeit in der Betonwand führen könnte. Wie würde man eine solche Dämmung aufbauen, welche Schichten sind erforderlich? Muss zur Wand hin eine undurchlässige Schicht angebracht werden? Oder kann die Dämmung direkt auf die unverputzte Betonwand?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Die Dämmung lohnt sich immer dann, wenn Sie den Bungalow häufiger beheizen. Sie mindert dann die Wärmeverluste, sodass sich die Wärme länger hält. Die Außenwände sind außerdem wärmer, wodurch Ihr Komfort steigt. Dämmen Sie nur eine Wand im Haus von innen, dürfte der Effekt insgesamt jedoch eher gering ausfallen.

Unabhängig davon ist bei einer Innendämmung eine fachgerechte Ausführung besonders wichtig. Verwenden können Sie dazu hoch wärmedämmende Materialen wie Styrodur (XPS) oder PU-Schaum, die Sie mit einem mineralischen Ansetzbinder oder mit PU-Schaum ankleben. Infrage kommen aber auch feuchteregulierende Dämmstoffe, wie Calcumsilikatplatten. In jedem Fall müssen Sie die Wärmedämmung ohne Lufteinschlüsse auf der Außenwand befestigen. Am besten erreichen Sie das mit einer umlaufenden Klebewulst, die die Ränder der Dämmplatten mit den angrenzenden Bauteilflächen verbindet. Die Platten können Sie dann von innen Verputzen.

Alternativ zur ersten Variante können Sie auch Traglatten auf der Außenwand befestigen. Diese füllen Sie mit einer mineralischen Dämmung aus, bevor Sie eine Dampfbremse luftdicht verlegen und an den Rändern zu angrenzenden Bauteilen abdichten. Auf die Folie folgt dann eine Konterlattung, in der ein freier Installationsraum entsteht, bevor Sie die Gipskartonplatten aufbringen.

Wir empfehlen, das Vorhaben mit einem Energieberater aus Ihrer Region zu besprechen, um herauszufinden, welche Lösung am besten zu Ihrem Haus passt. Ansprechpartner finden Sie unter anderem in der Energie-Effizienz-Experten-Liste oder bei der Verbraucherzentrale für Energieberatung. Energieberater der Verbraucherzentrale werden staatlich gefördert und klären Detailfragen wie Ihre für eine Pauschale von 30 Euro vor Ort.

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