Ich möchte mein Mauerwerk dämmen. Auf was muss ich achten nach der Dämmung, um keine Probleme zu bekommen? Der Hohlraum ist doch auch eine Isolierung?
Der Hohlraum wurde ursprünglich erdacht, damit bei schlagregenbelasteten Außenwänden die Außenschale "durchweichen" kann, ohne dass die Nässe an der Innenseite durchschlägt. Mit einer Luftschicht wurden die Außen- und die Innenschale "kapillar entkoppelt". Ein willkommener Zusatznutzen war die Materialersparnis.
Von Anfang an wurden dem zweischaligen Mauerwerk noch dämmende und trocknende Eigenschaften zugeschrieben, die aber leicht widerlegt werden können, auch wenn sie weit verbreitet sind:
Durch das Verfüllen mit geeigneten feuchteunempfindlichen Dämmstoffen (die man vor 70 Jahren noch nicht hatte) entkoppelt man die Außen- und die Innenschale auch thermisch, nicht nur kapillar. Die Außenschale wird durch die Dämmschicht kälter und die Innenschale wird wärmer. Es verbleiben Wärmebrücken z. B. an Fensterlaibungen und Fensterstürzen, die aber von der insgesamt wärmeren Innenschale mitbeheizt werden.
Wichtig ist, dass die Außenseite der Außenschale intakt ist, also geschlossen und nicht mit herausbröselnden Fugen oder losem Putz, um einen ersten Schlagregenschutz zu bieten. Des weiteren müssen die Innen- und die Außenschale sicher miteinander verbunden sein. Wenn etwa beim Bau Drähte als Verbinder verwendet wurden, waren die anfangs nicht aus Edelstahl und rosten durch. Dazu wird das Mauerwerk angebohrt und endoskopiert. Labile Mauern können nicht im Einblasverfahren zur Kerndämmung gedämmt werden, sie können aber mit einem speziell dafür hergestellten PU-Schaum verfüllt, gedämmt und stabilisiert werden.