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Expertenrat

Muss ich einen 20 Jahre alten Kessel austauschen? Welche Vorteile hat das?

Frage von A. L. am 05.01.2020 

Ich habe seit 20 Jahren einen 11-KW Gaskessel von Vaillant. Er läuft besser als ein Brennwertgerät und erreicht 95 % Wirkungsgrad, während Brennwertkessel bei der Warmwasseraufbereitung unter 90 % fallen. Mein Schornsteinfeger ist mehr als zufrieden. Lohnt sich ein Austausch in meinem Fall?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Die EnEV (und in Zukunft auch das GEG) schreibt den Austausch alter Kessel vor. Die Nachrüstpflicht gilt für Kessel, die mindestens 30 Jahre alt sind und noch nicht auf Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik basieren. Die Wärmeerzeuger laufen konstruktionsbedingt ganzjährig bei hohen Vorlauftemperaturen und verbrauchen in der Regel mehr, als moderne Niedertemperatur- oder Brennwertkessel.

Bei jüngeren Wärmeerzeugern ist eine Einzelfallentscheidung nötig. Arbeiten Kessel wie in Ihrem Fall sehr effizient und sparsam, rechnet sich ein Austausch nicht. Da sich Häuser und Anlagen unterscheiden, ist eine pauschale Aussage hier tatsächlich nicht möglich.

Ein wichtiger Punkt: Bei Brennwertkesseln und -thermen bezieht sich der Wirkungsgrad auf den Brennwert der eingesetzten Brennstoffe. Dieser berücksichtigt die Energie, die bei der Verbrennung UND bei der Kondensation der Restfeuchte aus dem Abgas nutzbar ist. Bei älteren Kesseln bezieht sich der Wirkungsgrad in der Regel auf den Heizwert. Dieser berücksichtigt "nur" die bei der Verbrennung nutzbare Energie und ist daher kleiner. Berechnet man den Wirkungsgrad einer Brennwertheizung mit dem Heizwert, ergäbe sich ein Wirkungsgrad von über 100 Prozent. Bei einem Vergleich und bei der Berechnung von möglichen Einsparungen ist das unbedingt zu beachten.

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