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Expertenrat

Wie kann ich die oberste Geschossdecke in meinem Haus richtig dämmen?

Frage von Niole A. am 18.11.2024 

Seit längerer Zeit versuche ich, eine optimale Lösung zur Dämmung der obersten Geschossdecke meines kleinen Einfamilienhauses zu finden. Das Haus ist Baujahr 1937 und vor etwa 20 Jahren wurde das Dach neu gedeckt und mit einer Unterspannbahn versehen.

Die oberste Geschossdecke ist ca. 20 cm stark. Zwischen den Deckenbalken ist eine Lehm-Schlacke-Mischung. Darunter ist höchstwahrscheinlich ein Hohlraum, Holz und darunter Putz, Gipskarton und je nach Zimmer auch Deckenpaneele auf einer Konter-Lattung. Oben auf dem Balken direkt darauf wurden vor 2 Jahren vollflächig 24 mm starke OSB-Platten geschraubt.

Diese sind auch verleimt und versiegelt. Darunter die besagte Schlacke/Lehm-Mischung. Nicht unbedingt vollflächig ausgefüllt. Ich höre viele verschiedene Meinungen, wie OSB raus, einfach ohne Sperre eine Dämmung drauf, darüber offen lassen, bzw. ein Laufsteg zur Wartung. Andere sagen, OSB kann drinnenbleiben, einfach aufdoppeln, mit Balken-Dämmung dazwischen und oben OSB oder Dielen.

Ich möchte die sicherste Variante für die Bausubstanz, und eine Lagerfläche wäre toll, muss aber auch nicht unbedingt sein. Übrigens: In den Dachschrägen liegt zwischen den Balken hochgeschlagen eine blaue Dampfsperrfolie, darauf alukaschierte Dämmwolle. Das müsste irgendwie mit verbunden werden, soweit ich weiß.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Die Dämmung der obersten Geschossdecke von oben ist eine effiziente Maßnahme zur Reduzierung der Wärmeverluste. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist von allen baulichen Maßnahmen am günstigsten.

Die einfachste und preiswerteste Variante wäre die Verlegung von Mineralwollematten (etwa 16 bis 20 cm). Eine Kaschierung oder Folierung der Matten sind nicht erwünscht.

Eine gute Lösung stellen auch Verbundplatten aus Styropor und Spanplatten dar, die mit Stufenfalz oder mit Nut und Feder versehen, auf die bereits vorhandene OSB-Platte lückenlos verlegt werden. Die Verlegung sollte in angepasster Weise auch auf den Mauerkronen bzw. Ringbalken erfolgen. Auch bei dieser Variante wird keine Folie notwendig. Die zuletzt genannte Lösung verschafft Ihnen auf einfache Art und Weise auch eine belastbare Lagerfläche. Eine Verbindung zur vorhandenen Dämmung in der Dachschräge ist nicht erforderlich, da durch die zusätzliche Dämmung der Geschossdecke die Dämmung in der Dachschräge funktionslos wird.

Grundsätzlich bleibt die Konstruktion (oberste Geschossdecke) durch die zusätzliche Dämmung bauschadensfrei, wenn die vorhandene Decke von der beheizten Raumseite aus gesehen luftdicht ausgeführt wurde. Eine von unten geputzte Geschossdecke ist meist luftdicht. Ob das auch für die Bereiche, die mit Gipskartonplatten bzw. Paneelen versehen wurden, gilt, sollte durch einen Mitarbeiter eines Ingenieurbüros für Bauphysik vor Ort beurteilt werden. Ggf. lässt sich die Luftdichtheit messtechnisch überprüfen.

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