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Expertenrat

Benötige ich eine Dampfsperre unter der Dämmung der obersten Geschossdecke?

Frage von Ulli N. am 19.09.2022 

Ich möchte die oberste Geschossdecke eines alten Mehrfamilienhauses von 1927 zum ungeheizten Wäscheboden zusätzlich dämmen. Das Dach ist ungedämmt (auf den Sparren liegt eine 25 mm starke Kokos-Holzfaserplatte und die Deckung besteht aus Betondachsteine). Die oberste Geschossdecke besteht von unten nach oben aus Raufasertapete, Putz, 22 mm Holzschalung, 160 mm Balken (Zwischenraum mit Schlacke und Baumwollflocken, die bei der ersten Sanierung 1997 zusätzlich eingeblasen wurden), 22 cm Holzdielung. Da ich im Aufbau nicht zu hoch kommen will, möchte ich 2 x 50 mm Styroporplatten (erste Schicht quer zur Dielung und Stöße versetzt; zweite Schicht quer zur Ersten) legen und diese mit 18 mm Spanplatten schwimmend (in der Nut verklebt) abdecken.

Der Fachberater des Baumarktes rät mir von einer Folie zwischen Dielung und Dämmung ab, weil die Dämmung auf der "kalten" Seite aufgebracht wird. Eigentlich wollte ich eine Folie mit nahezu dampf"sperrender" Wirkung legen.

Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich das muss oder nicht. Ohne Folie wäre ich natürlich bei 120 qm schneller fertig und könnte mir auch das Schutzvlies gegen eventuelle spitze Holzkanten und den einen oder anderen abstehenden Nagel ersparen. Aber ich möchte und darf mir hier auch keine Fehler erlauben. Im Voraus vielen Dank für einen Expertenrat.

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Wir empfehlen in diesem Fall eine Dampfbremse. Diese schützt die Konstruktion vor eindringender Feuchte von unten. Ohne die Schicht könnte Feuchtigkeit die Dämmebene passieren und an der kalten OSB-Platte kondensieren. Das würde zu Feuchteproblemen und Schimmel führen.

Eine Alternative wäre die diffusionsoffene Dämmung der obersten Geschossdecke. Dazu verlegen Sie Balken in der gewünschten Dämmstärke auf dem Dachboden. In diese legen Sie Mineralwolle oder ähnliche Dämmstoffe ein, bevor Sie oben Bohlen aufbringen. Letztere sollten einen Abstand von zwei bis drei Zentimetern zueinander haben. Halten Sie sich an diese Konstruktion, kann eventuell vorhandene Feuchtigkeit in den Dachraum austrocknen, wo sie mit der Luft aus dem Haus entweicht. Eine Dampfbremse ist bei diesem Aufbau nicht erforderlich.

Unser Tipp: Besprechen Sie die Konstruktion im Detail mit einem Energieberater aus Ihrer Region. Dieser kann die Situation vor Ort richtig einschätzen und beurteilen, wie die Dämmung konkret aufzubauen ist. Aus der Ferne ist das leider nicht möglich.

Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Dämmarbeiten.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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