Kann man die raumseitige Decke mit verputzten Heraklithplatten der Dachgeschosswohnung bei einer energetischen Dachsanierung (Aufsparrendämmung) als Luftdichtheitsschicht bezeichnen, oder muss eine zusätzliche Luftdichtheitsschicht angebracht werden?
Grundsätzlich fungiert der Putz in Häusern in Massivbauweise auf der Innenseite von Außenwänden als luftdichte Ebene. Dies gilt aber nur für gemauerte Wände. Eine Decke mit einer Heraklithplatte als Putzträger kann nicht als luftdichte fungieren, da die Heraklithplatte zu viel Luft durchlässt, dies kann der Putz alleine nicht mehr abdichten. Hinzukommt, dass die oberste Geschossdecke eines Gebäudes immer vergleichsweise hohen Beanspruchungen ausgesetzt ist durch die Bewegungen des Gebäudes. Hier kommt es in den Übergängen zu den anderen Bauteilen, den Wänden, immer zu Rissen. Ich vermute, dass es sich bei der beschriebenen Decke um eine Holzbalkendecke handelt – bei diesen Decken ist die beschriebene Konstruktion im Altbau häufig anzutreffen. Hier muss man auch noch bedenken, dass eine Holzbalkenlage stärker schwingt als eine Betondecke, auch dies ein Umstand, der gegen die Luftdichtung durch den Putz auf der Heraklithplatte spricht. Fazit: Die raumseitige Decke mit verputzten Heraklithplatten ist keine luftdichte Ebene!