Wir haben einen ungedämmten Bungalow, 36er-Mauerwerk mit 6-7 cm Luftschicht. Vor 2 Jahren wurden neue Kunststofffenster mit 3-f. Verglasung eingebaut. Trotz Mahnung an die Mieter, dass sie täglich gut lüften müssen, haben sie jetzt Schimmelprobleme, hätten immer 70 % Luftfeuchtigkeit und mehr. Also zu wenig gelüftet? Was kann man den Mietern raten.
Hier kommen zwei Punkte zusammen. Zum einen sollten neue Fenster nicht besser sein als die umliegenden Wandflächen. Denn dann sind die Wände die kältesten Oberflächen im Raum und Feuchtigkeit kondensiert an diesen. Abhilfe schafft zum Beispiel eine Einblasdämmung, die den U-Wert der Wände verbessert. Die Fenster wirken dann als Feuchtefalle und es kommt vor allem an den transparenten Glasflächen zur Kondensation. Das alarmiert zum Lüften und die Feuchtigkeit lässt sich einfach wegwischen.
Der zweite Punkt ist das Lüftungsverhalten. Durch die dichten Fenster strömt von allein kaum Luft durch das Haus, wodurch die Luftfeuchte nicht auf natürliche Weise sinkt. Mieter zum regelmäßigen Stoßlüften aufzufordern, ist zwar richtig, aber nur in einem gewissen Rahmen zumutbar. Sicherer wäre es, hier ein Lüftungskonzept umzusetzen.
Infrage kommt eine freie oder eine Ventilator-gestützte Lüftung. Die freie Lüftung funktioniert allein mit Luftdurchlässen in Wänden und/oder Fenstern. Diese ermöglichen einen höheren Luftwechsel und beugen Feuchteproblemen damit vor. Alternativ kommt eine dezentrale Lüftung infrage. Hier sorgen Ventilatoren in Wänden oder Decken automatisch für einen ausreichend hohen Luftwechsel.
Wir empfehlen die Beratung durch einen Energieberater. Dieser erstellt ein Lüftungskonzept nach DIN 1946 Teil 6 und gibt Möglichkeiten vor, mit denen Sie das Feuchteproblem in den Griff bekommen. Experten aus Ihrer Region finden Sie dazu in unserer Energieberater-Datenbank.