Ich habe im Nov 2012 eine Whg gekauft, die ich im März des Folgejahres bezogen habe. Im Oktober (nach einer Woche Dauerregen) fing die dreidimensionale Ecke der Decke (Außenwand) und die senkrechte Ecke zu Schimmeln an. Nach Reinigung und intensivem Gebrauch eines Enülufters wurde es deutlich besser. Sowie gleiche Wetterbedingungen herrschen tritts wieder auf. Was kann/muss ich tun? Was würde das ca Kosten? Wie hoch ist der Aufwand?
Zunächst muss geklärt werden, auf welche Ursache der Wohnraumschimmel zurück zu führen ist. Da bei einem Schimmelschaden immer eine zu erhöhte Luft- bzw. Bauteilfeuchte vorliegt, ist zunächst zu klären, ob die Dachrinne funktioniert und das senkrechte Fallrohr den Regen sicher abführt. Auszuschließen ist auch eine defekte Rohrleitung (Heizung, Wasser, Abwasser).
So wie Sie den Schaden beschreiben, liegt es aber wahrscheinlich an einer typischen Wärmebrücke einer Außenwohnung, die im obersten Geschoss eines älteren Gebäudes liegt. Bei längeren Perioden niedriger Außentemperatur sinkt die Oberflächentemperatur auf solchen Wärmebrücken, die durch eine Ecke zweier Außenwände und/oder der aufgelegten Decke gebildet wird. Ist die Wärmedämmung solcher Bauteile zu gering, sinkt die Oberflächentemperatur in der kalten Jahreszeit. Gleichzeitig steigt die Raumluftfeuchtigkeit unmittelbar über diesen Flächen so stark an, dass Schimmelsporen mit dem Wachstum beginnen können und sich ein Pilzmyzel bildet. Wie Sie nachvollziehbar schreiben, tritt eine Wachstumsbeschleunigung bei ähnlichen Wetterbedingungen ein.
Chemische Mittel gegen die Schimmelbekämpfung können nur eine kurzfristige Linderung bringen. Langfristig hilft nur eine Verbesserung der Wärmedämmung der Bauteile, was eine Erhöhung der Oberflächentemperaturen zur Folge hat. Sollte die zu bevorzugende Außendämmung und eine Dämmung der Geschossdecke nicht möglich sein, ist auch mit einer Innendämmung des Raumes oder einer Teildämmung der Wärmebrücken dem Problem beizukommen. Nach dem Entfernen der Tapete (mindestens bis 50 cm um die befallenen Stellen herum) und einer Akutbekämpfung mit Isopropanol 70 % oder Wasserstoffperoxid 5 % können so genannte Dämmkeile in die Außenwandecke/Decke geklebt werden. Solche Dämmkeile können von einigen wenigen Herstellern bezogen werden. Die Verarbeitungsvorschriften sind zu beachten. Die Kosten belaufen sich etwa auf 200 € für das Material einer Ecke. Bevor Sie beginnen, empfehle ich Ihnen jedoch nochmals mehrere Meinungen von Fachkundigen einzuholen, die sich das Problem ansehen. Eine Innenthermografie der problematischen Bereiche gibt zusätzliche Sicherheit.