Ich habe auf meinem Grundstück einige alte Gebäude (Ställe wo nicht hartgebrannte Mauerziegel verbaut wurden), hier bröseln viele Steine und die Kalkfugen. Kann ich mit dem Einsatz von Kaliwasserglas das weitere Auflösen der Mauerziegel unterbinden oder verlangsamen? Oder würden Sie ein anderes, finanziell vertretbares Mittel empfehlen?
Das Ziel der Anwendung von Kaliwasserglas ist eine Verfestigung von Baumaterialien. Aber ob Ihre Bemühungen erfolgreich enden, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Der Grund für meine Zweifel ist in der Annahme begründet, dass das bröselige Mauerwerk einen hohen Anteil von Nitrat-Salzen besitzt. Eine solche Salzbelastung ist in Stallanlagen durch Güllekontakt üblich. Darüber hinaus kann eine weitere Salzbelastung z.B. aus Streusalzen (Chloride) und den alten Baumaterialien innewohnenden Salzen (Sulfate) beobachtet werden. Sowohl durch Schwankungen der Luftfeuchtigkeit als auch durch kapillare Transportprozesse (fehlende Horizontalsperre) kommt es zu einer fortdauernden Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit im Mauerwerk. Hierdurch werden Salze transportiert und es kommt phasenweise, vor allem an der Oberfläche, zur Kristallisation der Salze. Infolge des Kristallisationsdruckes ist eine oberflächliche Zerstörung der Ziegel und der Putzstruktur zu beobachten.
Die Voraussetzung für eine Verfestigung wäre, dass das Wasserglas möglichst in alle Poren der Wand eindringen kann, was bei einem hohen Durchfeuchtungsgrad der Wand aber nicht funktioniert. Möglicherweise funktionieren Verfahren, bei denen spezielle Harze oder Parafine mit Druck eingebracht werden, um so eine horizontale Sperrschicht aufzubauen. Aber dann bleiben die Salze oberhalb der Sperrschicht immer noch im Mauerwerk. Die Salze können weiterhin aus der Luft Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, was die oberflächliche Kristallisation nicht stoppen würde. Eine sichere Methode wäre das Einbringen einer horizontalen Sperrschicht mit Hilfe von Folien oder Metallplatten und der Ersatz der salzbelasteten Ziegel (teuer).