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Expertenrat

Was ist die Ursache für feuchte Wände in der Hochparterre-Wohnung?

Frage von Michaela K. am 05.12.2022 

Meine Tochter ist vor 3 Wochen mit Familie in eine 130 qm Hochparterre Wohnung gezogen. Mittlerweile sind Wände der 4 Eckräume nass, es schimmelt in Ecken. Das Haus ist Baujahr 1974 und unterkellert. Unter einem Eckzimmer ist eine Garage mit nicht dichtendem Blechtor, die Decke und Außenwände sind mit dünnem Styropor gedämmt. Alle anderen Kellerräume sind nicht gedämmt. Im Heizraum mit Ölzentralheizung muss laut Kaminkehrer das Fenster gekippt bleiben, deshalb auch kalt drin. Vermieter sagt, dass es das erste Mal Probleme gibt. Dämmen des Hauses kommt nicht infrage. Kann mit einer Dämmung der Kellerräume Abhilfe geschaffen werden und wenn ja, wie am besten?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Zu feuchten Wänden kommt es immer dann, wenn eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit auf kalte Oberflächen trifft. Die Luft kühlt sich dann ab, kann weniger Feuchte mitführen und der enthaltene Wasserdampf kondensiert. Je kälter die Oberflächen sind, umso schneller kommt es zur Kondensation.

Um gegen feuchte Wände vorzugehen, gibt es in diesem Fall drei Möglichkeiten. Zum Ersten ist es wichtig, ausreichend zu heizen. Auf diese Weise verhindern Sie das Auskühlen der Wände und beugen der Kondensation vor. Die zweite Maßnahme ist das richtige Lüften - zwei bis dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten Stoß- oder Querlüften hilft, die feuchte Luft durch trockene auszutauschen. Kalte Winterluft enthält absolut gesehen wenig Wasserdampf, wodurch sich nach dem Lüften eine niedrige relative Feuchte (am Hygrometer ablesbar) einstellen sollte.

Hilft beides nicht, sind häufig Wärmebrücken der Grund dafür, dass es zu feuchten Wänden kommt. Dabei handelt es sich um thermisch geschwächte Bauteile, die viel Wärme nach außen strömen lassen. Das hat ein Abkühlen der Oberflächen im Raum zur Folge und begünstigt die Kondensation. Abhilfe schafft in diesem Fall nur eine entsprechende Dämmung.

Aus der Ferne können wir leider nicht einschätzen, warum es in der besagten Wohnung zur Kondensation kommt. Schließen Sie die ersten beiden Punkte (Heizen und Lüften) aus, empfehlen wir Ihnen daher den Kontakt zu einem Energieberater oder Bausachverständigen (DHBV e.V.). Die Experten prüfen den Sachverhalt vor Ort. Sie geben eine fundierte Antwort und helfen bei der Argumentation mit Ihrem Vermieter. Geht es um rechtliche Schritte, bekommen Sie Unterstützung vom örtlichen Mieter-Schutzbund.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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