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Expertenrat

Ich habe unterschiedliche Empfehlungen für den Heizungstausch bekommen. Wie entscheide ich mich richtig?

Frage von Frank H. am 26.10.2021 

Ich bin ein wenig irritiert. Ich habe 2 Firmen im Hause zur Beratung von Projekt Heizungssanierung Öl/Hybrid-LWP-Gas. Eine Firma hat mir abgeraten, wegen zu hohen Stromkosten. Eine andere Firma hat mir den Wechsel zu einer Pelletheizung empfohlen, da ich dann nicht so abhängig von den Brennstoffanbietern bin. Nun weiß ich nicht, was ich davon halten soll?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Ohne Ihr Gebäude zu kennen, können wir Ihnen aus der Ferne leider keinen konkreten Rat geben. 


Die Wärmepumpe lohnt sich vor allem dann, wenn Ihr Haus das ganze Jahr über mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt. Diese sollten auch im Winter unter 50 Grad Celsius liegen, damit die Heizkosten niedrig bleiben. Erreichen können Sie das beispielsweise mit neuen Heizkörpern oder dem Einbau einer Flächenheizung. Erfüllen Sie die Vorgabe nicht komplett, stellt die vorgeschlagene Gas-Brennwert-Hybridheizung eine Alternative dar. Hier arbeitet die Wärmepumpe überwiegend in der Übergangszeit und an milden Wintertagen. Sinken die Außentemperaturen weit ab, übernimmt die Gasheizung, um die Heizkosten zu begrenzen.

Die Pelletheizung funktioniert auch bei höheren Vorlauftemperaturen. Sie ist aktuell mit vergleichsweise niedrigen Brennstoffkosten verbunden und findet meist ausreichend Platz im Haus, wenn es um den Austausch einer Ölheizung geht. Die Anschaffungskosten liegen vermutlich etwas höher, dafür bekommen Sie für die Pelletheizung eine attraktivere Förderung in Höhe von 45 bis 55 Prozent. Für die Gasbrennwert-Hybridheizung liegt die Förderrate bei 40 bis 45 Prozent, wodurch die Anschaffungskosten dicht beieinander liegen sollten.

Welche Lösung günstiger ist, hängt damit also vor allem von den Betriebskosten ab, die bei einer Pelletheizung relativ gut vorhersehbar sind. Bei der Wärmepumpen-Lösung hängen die zukünftigen Ausgaben von der Entwicklung des Strom- und Gaspreises ab. Außerdem wirkt sich der energetische Zustand des Hauses stärker aus, da er den Wärmepumpenanteil am Heizwärmebedarf beeinflusst.

Eine fundierte Antwort und Entscheidungsgrundlage erhalten Sie nur im Rahmen einer Energieberatung. Unabhängige Experten berechnen dabei Ausgaben sowie Einsparungen, um eine zuverlässige Aussage über die Kosten treffen zu können. Experten aus Ihrer Region finden Sie über unsere Energieberater-Datenbank oder die Energie-Effizienz-Experten-Liste des Bundes.

Übrigens: Beauftragen Sie eine ganzheitliche Gebäudeenergieberatung, übernimmt der Staat bis zu 80 Prozent der Kosten. Sie bekommen dabei außerdem einen Sanierungsfahrplan, mit dem die Heizungsförderung um 5 Prozent steigt. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag "BAFA-Förderung für die Energieberatung - 80 Prozent Zuschuss".

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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