Wir wollen ein Mobilheim kaufen, das gut isoliert als Dauerwohnung geeignet ist. Unsicher sind wir uns, ob bei dem Wandaufbau Wärmebrücken entstehen. Es handelt sich um eine Stahlrahmenkonstruktion aus ca. 8 cm großen verschweißten Vierkantrohren. Der Wandaufbau von innen nach außen: MdF Platte, 8mm OSB-Platte, 2,5 cm Holzlattung quer, Vierkant-Stahlrohre 8cm (der Raum zwischen den Rohren wird mit PUR-Schaum ausgeschäumt), 2,5 cm Holzlattung quer, Dampfsperre, 2,5 cm Holzlattung längs, Kunststoffpaneele. Insgesamt sind die Wände 20 cm stark. Unsere Sorge ist, ob durch die Vierkant-Stahlrohre Wärmebrücken entstehen?
Ihre Sorge ist berechtigt. Ein Vierkant-Stahlrohr selbst stellt eine erhebliche Wärmebrücke dar, sofern es nicht mit einem ausreichend starken Dämmstoff überdämmt ist. Daran ändert sich auch nichts durch die Ausschäumung zwischen den Rohren. Außerdem befinden sich die Vierkantrohre in den äußeren Ecken, die unabhängig vom Material eine geometrische Wärmebrücke darstellen. MDF-Platte und OSB-Platte besitzen keine nennenswerte Wärmedämmung. Der Luftraum, der zwischen den Holzlatten entsteht, hat nur dann eine akzeptable Wärmedämmung, wenn die Luft sich nicht bewegt. Das wird bei der angegebenen Konstruktion nicht der Fall sein, weil die Vierkantrohre zur Innenseite hin eine nahezu ebenso niedrige Oberflächentemperaturen besitzen wie zur Außenseite (Außentemperatur, da keine Überdämmung). Das führt zu einer stetigen Konvektionsbewegung der Luft zwischen den Latten. Luftdichtheit darf nicht vorausgesetzt werden. Eine solche Konstruktion verursacht im Winter mit Sicherheit Feuchtigkeitsprobleme, zumal an der innenseitigen Luftdichtheit (Übergang Raum-Wand) gezweifelt werden darf. Im Sommer dürfte es unerträglich warm werden. Moderne Wohnmobile werden aus voll ausgeschäumten GFK-Konstruktionen (glasfaserverstärkter Kunststoff) aufgebaut, um die erwähnten Wärmebrücken zu vermeiden.
Ich bedanke mich für die ausführliche Antwort. Sie haben mir sehr weiter geholfen.