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Expertenrat

Können wir eine Wärmepumpe in unserem Haus einbauen?

Frage von Hubert G. am 16.03.2022 

Meine Familie wohnt seit 1997 in einer Doppelhaushälfte (160 m² Wohnfläche) mit Gastherme und Solarthermie mit 1.000 l Pufferspeicher zur Heizungsunterstützung. Seit letztem Jahr haben wir eine Photovoltaikanlage mit 8,1 kWp Nennleistung auf dem Dach mit Speicher. Außerdem werden unsere Toiletten und die Waschmaschine mit Regenwasser aus einer Zisterne betrieben. Fußbodenheizung oder andere Flächenheizkörper haben wir nicht.

Durch die Preisentwicklung auf dem Energiesektor (Gas, Öl, Kohle) wird es nun immer interessanter, die Heizung zu modernisieren. Wäre es möglich, unser Heizsystem auf Wärmepumpe umzustellen, evtl. in Verbindung mit der Zisterne (5.000 l)?

Ist dies mit unseren vorhandenen Heizkörpern möglich oder müssten wir sie austauschen? Könnte man den Pufferspeicher auch über die PV-Anlage heizen?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Bei einem Gebäude aus dem Jahr 1997 kann man von einem gewissen Mindest-Dämmstandard ausgehen, der für die Wärmepumpe günstig ist. Grundsätzlich kommt die Umweltheizung immer dann infrage, wenn sich die Vorlauftemperaturen auch im Winter auf 50 Grad Celsius absenken lassen. Werden die Räume in Ihrem Haus dabei nicht warm, hilft es, größere Heizkörper oder sogenannte Niedertemperatur-/Wärmepumpen-Heizkörper einzubauen.

Funktioniert die Heizung mit den genannten Temperaturen, kann die Gasheizung zur Abdeckung von Spitzenlasten im Haus verbleiben. Erreichen Sie deutlich niedrigere Vorlauftemperaturen, lohnt sich hingegen die Demontage. Während die Gasheizung im ersten Fall vor hohen Stromkosten im Winter schützt, sparen Sie im zweiten Fall Wartungs- sowie Schornsteinfegerkosten und die Gasgrundgebühren ein.

Aus der Ferne können wir Ihnen hier leider keinen konkreten Tipp geben, ohne Haus und Heizung zu kennen. Diesen bekommen Sie aber von einem Energieberater oder einem Fachhandwerker vor Ort. Interessant ist außerdem der Eignungs-Check Heizung, den Berater der Verbraucherzentrale für Energieberatung gegen eine Pauschale von 30 Euro bei Ihnen vor Ort durchführen.

Die Zisterne wird vermutlich nicht als Energiequelle infrage kommen. Bei einer Heizleistung von 15 kW müssten Sie dieser auch im Winter kontinuierlich mindestens 5 kW Wärme über Regen oder das Erdreich zuführen, um ein Vereisen zu verhindern.

Zu Ihrer zweiten Frage: Ist der Batteriespeicher beladen und der Bedarf im Haus gedeckt, können Sie überschüssigen Strom der Photovoltaikanlage zum Heizen verwenden. Denn dieser deckt einen Teil des Energiebedarfs der Wärmepumpe. Mit einer Elektroheizpatrone lässt sich der Strom auch direkt in Wärme für den Speicher umwandeln. 


Der Unterschied: Die Wärmepumpe generiert aus einer Kilowattstunde Strom zwei oder drei Kilowattstunden Wärme. Die Heizpatrone generiert aus einer Kilowattstunde Strom etwa eine Kilowattstunde Wärme. Aus energetischer Sicht ist die Versorgung der Wärmepumpe mit Sonnenstrom (zumindest in der Heizsaison) also lukrativer.

Denken Sie daran, dass der Staat eine attraktive Förderung für die Wärmepumpe bereitstellt. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für Wärmepumpen herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.

Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Wärmepumpen.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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