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Expertenrat

Ich möchte eine Wärmepumpe einbauen, habe aktuell aber 70 Grad Celsius im Vorlauf. Was lohnt sich: Größere Heizkörper oder Zusatzheizung?

Frage von Jan T. am 07.02.2025 

Geplant ist eine Wärmepumpe. Die Berechnung zum hydraulischen Abgleich (3Familienhaus) haben eine Vorlauftemperatur von 70 Grad ergeben, im Auslegungsfall. Das Haus ist größtenteils unsaniert und wird über Heizkörper beheizt.

Lohnt es sich nun eher, einen zweiten Wärmeerzeuger (Gasbrennwert, wassergeführter Pelletofen, Solar) hinzuzunehmen oder sollte man die Heizflächen vergrößern, um die Vorlauftemperatur zu senken?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Ohne das Gebäude zu kennen, lässt sich das aus der Ferne nicht sicher beurteilen. Eine fundierte Aussage ist dabei nur auf Basis einer individuellen Berechnung möglich. Zu vergleichen sind dabei Installations- und Heizkosten beider Lösungen (Wärmepumpe mit großen Heizflächen und Wärmepumpe mit Gasbrennwert). Ein Energieberater kann diese Berechnung für Sie erstellen.

Kommen Sie mit größeren Heizflächen auf etwa 50 Grad Celsius oder darunter, kann sich die Wärmepumpe finanziell lohnen. Das gilt auch dann, wenn die Heizkosten etwas höher sind. Denn mit dem Verzicht auf die Gasheizung fallen auch Wartungs- sowie Zähler- und Schornsteinfegerkosten weg. Ob eine entsprechende Reduktion der Vorlauftemperatur theoretisch möglich ist, lässt sich mit einer Anpassung der Berechnung zum hydraulischen Abgleich in der Regel schnell herausfinden.

Sind die Bedingungen auch mit größeren Heizflächen nicht günstig, können Sie anstelle der Gasheizung über eine ergänzende Infrarotheizung nachdenken. Die Wärmepumpe übernimmt dann zumindest an kalten Tagen lediglich die Temperierung des Gebäudes, während die Infrarotheizung bei Bedarf schnell für wohlige Raumtemperaturen sorgt. Der Vorteil: Die Technik ist günstig in der Anschaffung, einfach in der Bedienung und wartungsfrei. Sie haben keine zusätzlichen Wartungs-, Zähler- oder Schornsteinfegerkosten und sparen vermutlich auch Investitionskosten ein. Zu Bedenken ist dabei, dass die Auslegungstemperatur je nach Region bei -12 bis -14 Grad Celsius liegt und diese in weiten Teilen Deutschlands immer seltener erreicht wird.

Wir empfehlen, das Vorhaben mit einem Energieberater aus Ihrer Region zu besprechen.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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